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Zur epidemiologischen Lage BAG: Indische Virusvariante soll möglichst ferngehalten werden

  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) äusserte sich heute an einer Medienkonferenz zur indischen Virusvariante, die gefährlich sei. Man versuche, diese Variante möglichst von der Schweiz fernzuhalten.
  • Der Bund arbeitet zudem weiter an den zwei Varianten der Covid-Zertifikate. Diese sollen bis Mitte Mai vorgestellt werden.
  • Das BAG wies weiter darauf hin, dass regelmässige Tests an Schulen und anderen Institutionen weiterhin wichtig sind.

Die mRNA-Impfstoffe, wie sie in der Schweiz verimpft werden, würden auch gegen die indischen Varianten schützen, betonte Virginie Masserey, die Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG. Zurzeit kann das BAG das Risiko der Ausbreitung der indischen Variante schwer einschätzen. Entsprechend sei Indien am Montagabend auf die Quarantäneliste gesetzt worden. Das Ziel sei, auch die indische Variante in Schach zu halten. «Bisher gibt es nur einen einzigen Fall», sagte Masserey.

Das BAG betonte weiter die Wichtigkeit regelmässiger Tests an Schulen und anderen Institutionen. Dank wiederholter Tests sollen letztendlich weitere Öffnungen möglich werden. Ziel dieser systematischen Tests, mit denen rund 40 Prozent der Bevölkerung wöchentlich getestet werden sollen, sei das Aufspüren von Personen, die keine Symptome des Virus aufweisen, erklärte die BAG-Expertin.

«So schnell wie möglich sollten so viele Personen wie möglich mit einer ersten Dosis geimpft werden», so Masserey weiter. Das BAG begrüsse es, dass – wenn genug Impfdosen vorhanden seien – so bald als möglich auch Jüngere geimpft würden, wenn die Nachfrage bei den Älteren sinke. Ältere könnten sich aber weiterhin impfen lassen und würden priorisiert.

Weiteres Vorgehen bei den Covid-Zertifikaten

Nach der Entwicklung der zwei Varianten würden sich Impfzentren, Apotheken und Ärzte zur Praktikabilität äussern können, erklärte Virginie Masserey. Anschliessend werde ein Zertifikat für Getestete ausgearbeitet und der Bund werde sich mit den Prüfstellen in Verbindung setzen. Patienten- und Konsumenten-Organisationen sollten zudem einbezogen werden.

Das Covid-Zertifikat solle zudem international kompatibel sein. Daher arbeite man mit der WHO und der EU zusammen. Im Juni dürfte dann ein Zertifikat vorhanden sein.

Bessere epidemiologische Lage – mehr Junge hospitalisiert

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Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), zeigt sich zufrieden über die Entwicklung der Pandemie: «Die epidemiologische Lage ist zum Glück besser.» Seit zwei Monaten habe sich die Situation stabilisiert. Man vertraue darauf, dass die Bevölkerung die Massnahmen weiterhin mitmacht. Die neuen Öffnungsschritte hätten bisher nicht zu einem grossen Anstieg der Fallzahlen geführt.

Die Anzahl der Todesfälle sei nach wie vor tief. «Dank den Impfungen gibt es weniger über 80-Jährige im Spital. Bei den 40 bis 59-Jährigen aber verzeichnen wir mehr Hospitalisierungen.» Dies sei durch die dominierende britische Variante zu erklären, welche aggressiver sei.

Mittlerweile seien zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft, erklärt die BAG-Expertin. «Zwei Drittel der vulnerablen Personen haben mindestens eine Impfdosis erhalten.»

Masserey wies darauf hin, dass das Covid-Zertifikat kein Impfnachweis sei. Es werde auch für Genesene und Personen mit negativen Tests ausgestellt. Man wisse derzeit noch nicht für welche Zwecke das Zertifikat verwendet werde. Das müsse der Bundesrat noch festlegen.

Wie ist die Konsumation auf der Terrasse geregelt?

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Die Schutzmaske müsse bei einer Konsumation auf der Terrasse eines Restaurants nicht nach jedem einzelnen Schluck oder Bissen wieder aufgesetzt werden, sagte Virginie Masserey. Am Ende der Konsumation und wenn der Sitzplatz verlassen werde, solle die Maske wieder aufgesetzt werden. Am Platz selber sei durch die Distanz zum Nebentisch der Schutz gewährleistet.

«Im Grundmodell ist das Zertifikat ein Stück Papier mit einem QR-Code», erklärte die Co-Projektleiterin des Covid-19-Zertifikats beim BAG, Nassima Mehira. Es sollte aber auch möglich sein, das Zertifikat auf einer App vorzeigen zu können. Die Zertifikate würden jeweils einzeln ausgestellt werden – ob nun getestet, genesen, oder geimpft.

Weiter überlege sich der Bund, ob er in Zukunft Grossveranstaltungen als Pilot-Anlässe durchführen wolle, sagte Masserey. Mit Blick auf eine entsprechende Grossveranstaltung in Barcelona, bei der es keine Infektionen gab, sagte die BAG-Expertin, dass bei Pilot-Veranstaltungen, bei denen nur Genesende, Geimpfte und Getestete zugelassen seien, die Gefahr von Ansteckungen tief sei.

Bisher acht Millionen Selbsttest in Apotheken bezogen

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Rund 14.7 Millionen kostenlose Selbsttest sind laut BAG bisher in der Schweiz verteilt worden. Acht Millionen davon wurden in den Apotheken bezogen. Zwei bis drei Millionen Personen hätten bisher die kostenlosen Selbsttests in den Apotheken bezogen, sagte Masserey.

Wie viele Massentests in Schulen, Institutionen und Unternehmen gemacht würden, erscheine nicht in der Teststatistik des BAG. Auch die Anzahl negativer Selbsttests sei nicht ersichtlich. Wer jedoch ein positives Resultat beim Selbsttest habe, müsse in ein Testcenter gehen, um einen PCR-Test machen zu lassen. Diese würden in der Statistik erscheinen.

Masserey zeigte sich aber besorgt darüber, dass bei Demonstrationen von Kritikern von Corona-Massnahmen keine Masken getragen und Abstände nicht eingehalten würden.

SRF 4 News, 27.04.2021, 14:00 Uhr ; 

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