Schweizer Unternehmen überprüfen die möglichen Auswirkungen der US-Zölle und warnen vor einer Panik. Zudem wollen zahlreiche Unternehmen ihre Präsenz in den USA weiter ausbauen, um die Zölle damit zu umgehen. Nachfolgend einige Stellungnahmen der Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
ABB
«ABB wird die Situation weiterhin sehr genau beobachten. Wir evaluieren kontinuierlich unsere Lieferkettenstrategien, um sicherzustellen, dass wir unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden weiterhin erfüllen. Im Einklang mit unserem dezentralen Betriebsmodell werden unsere Geschäftseinheiten die Situation adressieren und entsprechende Massnahmen ergreifen.»
Ems-Chemie
«Bereits vorbeugend stellte sich Ems auch auf mögliche internationale Handelsbarrieren ein und strukturierte die eigenen Lieferketten entsprechend. (...) Die in den USA verkauften Produkte werden fast ausschliesslich in den USA produziert oder sind (...) von US-Zöllen befreit.»
Kühne und Nagel
«Als global tätiger Konzern ist der Schweiz-Anteil von Kühne + Nagel klein. Wir stehen unseren Kunden jedoch mehr denn je zur Seite, um sie bei Verzollungsthemen zu beraten.»
Lindt und Sprüngli
«Die US-Zollerhöhungen auf Importe aus der Schweiz und weiteren europäischen Ländern haben nur begrenzte unmittelbare Auswirkungen auf Lindt & Sprüngli. Der überwiegende Teil der in den USA verkauften Lindt-Produkte wird lokal in unserem Produktionswerk in New Hampshire hergestellt. Produkte aus Europa machen nur einen kleinen Teil unseres Gesamtvolumens in den USA aus. Wir evaluieren derzeit verschiedene Optionen, wie wir mit den Zöllen künftig umgehen.»
Nestlé
«Im Jahr 2024 erwirtschafteten wir 29.7 Milliarden Franken in den USA. Unser Gesamtumsatz weltweit war 91.4 Milliarden Franken. Wir produzieren über 90 Prozent dessen, was wir in den USA verkaufen, vor Ort. Wir investieren schon seit langem in lokale Produktion und Beschaffung.»
Novartis
«Wir prüfen das Schreiben derzeit. Wir bleiben unverändert unserem Ziel verpflichtet, Wege zu finden, den Zugang und die Bezahlbarkeit für Patientinnen und Patienten zu verbessern.»
Roche
«Wir prüfen derzeit die jüngsten Zollankündigungen des US-Präsidenten. Unsere oberste Priorität bleibt es, sicherzustellen, dass unsere Patienten und Kunden weltweit Zugang zu den Medikamenten und Diagnostiklösungen haben, die sie benötigen. (...) Mit unserer kürzlich angekündigten Investition von 50 Milliarden US-Dollar in den USA bekräftigen wir unser Engagement für das Gesundheitssystem und die Patienten in dieser Region.»
Sandoz
«Nach allgemeinem Verständnis betreffen die Zölle das Herkunftsland der Waren und Dienstleistungen, nicht das Land der Börsenkotierung. Sandoz hat keine Produktionsstätten in der Schweiz, zudem erzielen wir über 80 Prozent unseres Umsatzes ausserhalb der USA.»
Sika
«Da nahezu 100 Prozent der in den USA verkauften Produkte und Lösungen im Land selbst gefertigt werden, ist Sika gegen den direkten Einfluss von Zöllen gut abgesichert. Aktuell sind keine Massnahmen als Reaktion auf die Zölle geplant.»
Sonova
«Basierend auf den Informationen, die von der US-Regierung im Federal Register veröffentlicht wurden, sowie dem Leitfaden, der von der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde herausgegeben wurde, kann Sonova bestätigen, dass Hörgeräte und Cochlea-Implantate (einschliesslich verwandter Zubehörteile) weiterhin von den kürzlich angekündigten US-Zöllen auf Importe ausgenommen sind, unabhängig vom Ursprungsland.»