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Arbeitswelt im Wandel Homeoffice oder Büro? Der Mix macht es aus

Die Mehrheit der Angestellten will nach der Pandemie wieder zurück ins Büro – aber nicht mehr so oft wie vorher.

Ein typischer Tag im Homeoffice: Am Morgen im Pyjama die dringendsten Mails beantworten, am Nachmittag das Hemd anziehen und an der virtuellen Sitzung teilnehmen – und dazwischen immer mal wieder nach dem Auflauf im Ofen schauen.

Homeoffice galt anfänglich als «Verbannung» an den heimischen Schreibtisch. Nun wird Heimarbeit als Privileg wahrgenommen. Dies zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte. Die meisten Angestellten wollen auch nach der Pandemie nicht mehr so oft im Büro arbeiten.

Die Deloitte-Umfrage

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Im Februar 2021 arbeiteten 52 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz ganz oder teilweise im Homeoffice. Das Beratungsunternehmen Deloitte hat zwischen dem 12. und 23. Februar rund 2000 in der Schweiz lebende Personen im erwerbsfähigen Alter zum Thema Homeoffice befragt.

Der Mix aus Homeoffice und Büro macht es aus

Eine grosse Mehrheit der Büroangestellten (88 Prozent) will laut Umfrage zukünftig nicht mehr jeden Arbeitstag im Büro verbringen. Knapp zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) wollen auch nach der Pandemie an bestimmten Tagen zuhause arbeiten. 26 Prozent möchten sich endgültig vom Büro verabschieden und komplett im Homeoffice bleiben. Ganz ins Büro zurückkehren wollen immerhin 12 Prozent.

Unternehmen müssten sich deshalb rasch überlegen, wie sie zukünftig die Arbeit organisieren wollen. Laut Deloitte-CEO Reto Savoia ist klar, dass flexible Arbeitsmodelle für Unternehmen ein Muss sind. «Es ist einfach die Realität, da der Talentmarkt immer noch sehr umkämpft ist. Und wenn wir unseren Mitarbeitern diese Option nicht bieten, dann verlieren wir sie einfach an eine Konkurrenz.»

Vor allem die Jungen möchten zuhause arbeiten

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Die Unterschiede zwischen den Generationen sind erheblich: Nur 9 Prozent der unter 30-Jährigen wollen laut Umfrage komplett ins Büro zurückkehren. Bei den über 50-Jährigen sind es 16 Prozent.

Auf der anderen Seite des Spektrums zeigt sich ein ähnliches Bild: Ein Drittel der Jungen (31 Prozent) will auch nach der Pandemie komplett zuhause arbeiten, bei den über 50-Jährigen sind es nur 22 Prozent. Ein Grund für die Korrelation zwischen dem Alter und dem Wunsch nach Homeoffice könnte die digitale Affinität der jüngeren Arbeitnehmenden sein, so Savoia. «Es ist für junge Leute sehr viel natürlicher, das Leben im virtuellen Raum zu bestreiten.»

Produktiver im Homeoffice?

Im Homeoffice lauern zwar Ablenkungen, doch die Umfrage zeigt: Die Produktivität scheint am heimischen Arbeitsplatz nicht zu leiden. Zumindest aus Sicht der Arbeitnehmenden.

Beinahe die Hälfte der Angestellten (47 Prozent) hat gar den Eindruck, dass sie im Homeoffice produktiver sind als mit ihren Kollegen zusammen im Büro. Lediglich 16 Prozent glauben, dass sie zuhause weniger produktiv arbeiten, während für 37 Prozent die Produktivität gleich geblieben ist.

Gewisse Aufgaben könnten effizienter und produktiver zuhause erledigt werden, aber: «Viele der Aktivitäten, die gerade die Schweiz so stark gemacht haben, nämlich im produktiven Bereich und im wertschöpfungsintensiven Bereich, dort dreht sich schlussendlich alles um Innovation, neue Ideen und Teamarbeit», räumt Savoia ein. «Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben und ich glaube nicht, dass wir dies erreichen, wenn die Leute nur noch zuhause arbeiten.»

Ein gesunder Mix sei zwingend, betont Savoia. Ausserdem machten für einen Hochkostenstandort wie die Schweiz 100-prozentige Homeoffice-Modelle wenig Sinn. Auch wegen der Auslagerungstendenzen: «Man fragt sich dann: Müssen die Mitarbeitenden wirklich in der Schweiz sein?»

Die soziale Komponente fehlt am meisten

Die Umfrage zeigt, dass das Homeoffice seine Tücken mit sich bringt. Neben Platzproblemen (20 Prozent) und fehlender Infrastruktur (22 Prozent) stellt allen voran der fehlende Austausch für viele Büroarbeiter (44 Prozent) die grösste Herausforderung dar.

Savoia sieht in diesem Punkt eine grosse Chance für Arbeitgeber. Unternehmen könnten das Bedürfnis nach persönlichen Kontakten mit Kunden und Kollegen wie auch die gezielte Nutzung der Digitalisierung «zu einem attraktiven Gesamtpaket zusammenführen».

10v10, 25.03.2021, 21:50 Uhr

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