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Importierte Inflation Die Preisspirale dreht sich auch im Juni weiter nach oben

Auch im Juni wurde vieles teurer für die Konsumentinnen und Konsumenten. Die Jahresteuerung liegt mittlerweile bei 3.4 Prozent.

Heizöl plus 88 Prozent, Gas plus 44, Benzin und Diesel plus 35 Prozent: Fossile Energie war einmal mehr der grosse Treiber der Jahresteuerung im Juni, also in den letzten zwölf Monaten. Und erneut steckt dahinter hauptsächlich der Krieg in der Ukraine. Er hat die Energiepreise weltweit explodieren lassen.

Weil sich der Treibstoff für Autos, Lastwagen, Busse und Flugzeuge laufend verteuert, müssen die Menschen auch für das Reisen mehr bezahlen. Pauschalreisen ins Ausland und der Luftverkehr schlagen erneut nach oben aus in den jüngsten Inflationszahlen. 

Schaut man diese Zahlen genauer an, bestätigt sich ein weiteres Muster: Vor allem die importierten Güter machen das Leben kostspieliger. Auch Lebensmittel gehören dazu. Konkret: 8.5 Prozent beträgt die Jahresteuerung für Importe. Bei im Inland hergestellten Gütern sind es nur 1.7 Prozent.

Importierte Inflation

Der Hauptgrund für diese Preisschere ist schnell gefunden: Die Teuerung ist im Ausland viel höher. Die Menschen in den USA und in der Euro-Zone zum Beispiel kämpfen mit über 8 Prozent Inflation. Das ist mehr als doppelt so viel wie hier.

Kein Wunder, handelt es sich beim Preisauftrieb in der Schweiz primär um importierte Inflation. Das fängt bei der Einfuhr von Öl, Gas und Treibstoffen an. Und zieht sich weiter, etwa zu den Preisen für Autos, einschliesslich Occasionswagen.

Um zu verhindern, dass die Inflation noch mehr aufflammt, hat die Nationalbank unlängst die Leitzinsen erhöht . Sie strebt rund 2 Prozent Jahresteuerung an. Davon sind wir mit aktuell 3.4 Prozent aber deutlich entfernt. Der Teuerungsdruck dürfte also noch eine Weile anhalten.

SRF 4 News, Rendez-vous, 04.07.2022, 12:30 Uhr

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