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Warum wird der Schweizer Franken schwächer im Vergleich zum Euro?
Aus HeuteMorgen vom 05.03.2021. Bild: Keystone/Archiv
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Schwächerer Frankenkurs Der starke Euro freut die Exportwirtschaft

Der Euro gewinnt wegen der EU-Lockerungsschritte an Wert. Wie nachhaltig das ist, weiss Devisenexperte Thomas Flury.

Der Euro-Franken-Kurs ist so tief wie seit dem Sommer 2019 nicht mehr. Der starke Euro dürfte allerdings nicht nachhaltig sein – auch wenn er gut für die Schweizer Exportwirtschaft wäre.

Warum schwächelt der Schweizer Franken?

Die Frage geht gleich weiter an Thomas Flury, Devisenexperte bei der UBS: «Im Moment ist der Franken noch nicht schwach, er ist immer noch stark. Er hat sich einfach abgeschwächt von einem sehr starken Niveau auf ein etwas schwächeres Niveau.»

Die Aktienbörsen nehmen schon vorweg, dass die Impfungen alle klappen.
Autor: Thomas FluryUBS-Devisenexperte

Die Abschwächung des Frankens zum Euro passierte in den letzten Wochen relativ zügig. Ein wichtiger Grund ist, dass die Investorenschar auf ein baldiges Ende der Pandemie hofft.

Thomas Flury ist Devisenexperte bei der Grossbank UBS
Legende: Thomas Flury ist Devisenexperte bei der Grossbank UBS und glaubt, dass der Franken immer noch stark genug ist, er habe sich einfach abgeschwächt von einem sehr starken auf ein schwächeres Niveau. SRF

Flury sagt: «Wir sehen das auch an Aktienbörsen und anderen Finanzmarktinstrumenten. Da wird schon vorweggenommen, dass die Impfungen alle klappen.»

Franken in sicheren Zeiten uninteressant

Da ist der Franken als sicherer Hafen plötzlich nicht mehr so gefragt. Gleichzeitig hellt sich im Euroraum die Wirtschaft auf: Viele Länder, darunter auch Deutschland, liebäugeln inzwischen mit einem vorsichtigen Ausstieg aus dem Lockdown.

Die Wirtschaft könnte also bald Tritt fassen – so die Hoffnung der Anlegerinnen und Anleger, die mit ihrem Geld vermehrt vom Franken in den Euro gehen. Dass der Euro derzeit wieder rund 1.11 Franken kostet – so viel wie seit über zwei Jahren nicht mehr – dürfte die Schweizer Exportindustrie freuen.

Wir sehen gewisse Entwicklungen, die uns sagen, dass die Frankenschwäche nicht nachhaltig sei.
Autor: Thomas FluryUBS-Devisenexperte

Dadurch sind Schweizer Produkte im Euroraum erschwinglicher geworden. Wie lange das anhält, ist laut Fachmann Flury aber offen: «Wir sehen gewisse Entwicklungen auf dem Finanzmarkt, die uns sagen, dass die Frankenschwäche nicht nachhaltig sei.»

Ihn irritieren vor allem die aktuellen Zinsen – etwa bei den Staatsanleihen. Die würden nicht so recht ins Bild passen, sagt Thomas Flury. Er traut der aktuellen Frankenschwäche also noch nicht so recht über den Weg.

SRF 4 News, HeuteMorgen, 05.03.2021, 06:00 Uhr

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16 Kommentare

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  • Kommentar von jean-claude albert heusser  (jeani)
    Beim Schweizer Franken ist, es wie beim Tourismus, in guten Zeiten ist er nicht interessant aber wenn es kriselt in Europa und der Welt, wird der SFR gehortet und alle wollen in die doch so "eigenwillige und sture Schweiz" Ferien machen!
  • Kommentar von Christoph Stadler  (stachri)
    Was für eine eindrückliche Wechselkurskurve! Das nächste mal ein Diagramm mit 0 als Ausgangspunkt und es sieht nichtmehr so dramatisch aus. In ein paar Jahren wird es € / CHF Kurs 1:1 sein.
    1. Antwort von Mark De Guingois  (MDG)
      Genau, vor gar nicht so lange war EUR 1.00 zu CHF 1.10 noch eine Katastrophe ...
  • Kommentar von Felix Bosshardt  (fbosshardt)
    Wir haben bereits seit langem einen Handelsbilanz-Überschuss. Der Export wurde schon lange durch die SNB gestützt, also Leser (Sut) hat schon recht, noch mehr Support braucht die Exportwirtschaft sicher nicht. Bei der SNB wissen sie die Gelegenheit bestimmt zu nutzen, jetzt von ihren riesigen FX Beständen in EUR herunter zu fahren. Die Schweiz muss ja nicht dauerhaft den Deutschen Staat finanzieren. Wir sind einer der grössten Gläubiger dort.
    1. Antwort von Peter Singer  (P.S.)
      Aber warum? Wo ist das Problem? Die SNB druckt Geld, kauft sich damit Aktien und Anleihein, kriegt Dividenden und Zinsen und dieses Geld fliesst dann an die Kantone. Wir verdienen daran, wenn wir die anderen finanzieren, aber das ist nur ein Nebenbonus. Hauptsächlich geht es darum, die Arbeitslosigkeit tief zu halten und die Löhne hoch. Solange es keine Inflation gibt, sehe ich keinen Grund, von dieser Geldpolitik abzuweichen.