Über Jahrzehnte profitierte die Schweiz vom freien Handel quer durch die Welt. Doch in den letzten Jahren kam Sand ins Getriebe des globalen Freihandels. Gemäss Global Trade Alert wurden alleine im Jahr 2024 weltweit 2300 neue Handelshemmnisse registriert. Das ist zehnmal mehr als noch im Jahr 2010.
Überraschende Verlierer
Nichts von all dem trifft die Schweiz aber so heftig wie der jüngste Zollhammer der USA. 39 Prozent Strafzoll hat Donald Trump der Schweiz aufgebrummt. Die Schweiz ist als kleine, exportorientierte Volkswirtschaft besonders anfällig für den neuen Protektionismus, der in der Welt Fuss fasst. Die Verletzlichkeit ist aber nicht in allen Schweizer Kantonen gleich hoch, wie eine neue Studie der UBS aufzeigt, die heute veröffentlicht wurde.
Am stärksten betroffen von den hohen Strafzöllen sind die beiden Kantone Nidwalden und Neuenburg, da sie proportional viele ihrer Exportgüter an amerikanische Kunden liefern. In Nidwalden sind es 44 Prozent, in Neuenburg 38 Prozent. Schweizweit werden nur 19 Prozent aller Exporte in die USA verschifft.
Kanton Zürich vergleichsweise wenig betroffen
Die Exportintensität – der Anteil Warenexporte gemessen an der Wirtschaftsleistung eines Kantons – ist von Kanton zu Kanton natürlich unterschiedlich. Das bedeutet: Nicht überall ist man gleich abhängig vom Export von Waren.
Besser gewappnet gegenüber den US-Strafzöllen scheinen die Kantone Zürich, Genf, Zug und Basel-Stadt zu sein; dort, wo der Dienstleistungssektor gross ist. 16 von 26 Kantonen exportieren zudem mehr als die Hälfte ihrer Exportgüter in die EU.
Auswirkungen auf die Beschäftigung
Die UBS hat auch untersucht, wie sich die US-Strafzölle auf die Beschäftigung in den Kantonen auswirken könnten. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede, wie stark der Anteil der Erwerbstätigen in einem Kanton von den Exporten in die USA abhängen.
Insgesamt schätzt die UBS, dass die Schweiz durch den Zollschock bis zu 20'000 Stellen verlieren könnte. Im Einklang damit sieht das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco die Arbeitslosigkeit in der Schweiz denn auch leicht höher als bisher. Die Bundesökonominnen rechnen damit, dass die Arbeitslosigkeit bis 2026 auf 3.3 Prozent anzieht. Aktuell liegt sie bei 2.7 Prozent.