Kleinere Skigebiete haben einen guten Winter hinter sich. Sie können sich seit jeher vor allem auf Schweizer Gäste verlassen.
Stellvertretend sagt Urs Gantenbein von den Bergbahnen Wildhaus im Toggenburg: «Es kam nicht so schlecht, wie im Dezember befürchtet.» Man könne den Winter «recht ansprechend» abschliessen.
Mit blauem Auge davongekommen
Trotz Umsatzeinbussen gegenüber den Vorjahren sind auch grössere Skigebiete wie die Lenzerheide mit dem Wintergeschäft 2020/21 zufrieden. «Wir dürften mit einem blauen Auge davonkommen», sagt Peter Engler, Geschäftsführer der Lenzerheide Bergbahnen.
Der Umsatz der Bahnen Lenzerheide-Arosa liege per Ende März rund sieben Prozent unter dem Fünfjahres-Durchschnitt.
Ähnlich tönt es auch in Gstaad. Auch wenn der Umsatzeinbruch dort laut dem Geschäftsführer der Bergbahnen, Matthias In-Albon, rund 20 Prozent beträgt.
Wo die Ausländer fehlten, fehlt auch der Umsatz
Wie in fast allen Gebieten haben auch im Berner Oberland vor allem die ausländischen Feriengäste gefehlt. Diese Gästegruppe habe nicht durch andere kompensiert werden können, so In-Albon.
Bilanz von «Seilbahnen Schweiz»
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«Bis Ende Saison rechnen wir damit, dass der Umsatzrückgang sich bei rund Minus 30 Prozent einpendeln wird. Die Branche hat enorm viel Aufwand in die Vorbereitungen wie Schutzkonzepte etc. investiert und auch zusätzliches Personal rekrutiert. Gemeinsam konnten wir den Beweis erbringen, dass der Wintersport auch in Corona-Zeiten einem Bedürfnis vieler Menschen entspricht und relativ reibungslos hat stattfinden können. Dennoch, die Verluste sind markant. Vor allem für jene Skigebiete, die international ausgerichtet sind – dort waren die Einbussen frappant.»
Zu den langfristigen Folgen dieses Winters schreibt «Seilbahnen Schweiz»: «Die Branche ist sehr heterogen aufgestellt und daher sind pauschale Aussagen nicht möglich. Es ist aber leider davon auszugehen, dass einzelne Unternehmen sehr grosse Probleme haben und mit vielen Fragezeichen in die Zukunft blicken. Als kapitalintensive Branche kämpfen die meisten Unternehmen für eine genügende Liquidität. Es gilt hier, die Frage nach Entschädigungen sorgfältig zu prüfen.»
Je grösser der Anteil der ausländischen Gäste, desto grösser das Minus. Das ist etwa in Zermatt oder in St. Moritz der Fall. Im Engadiner Nobelort beispielsweise stammt etwa die Hälfte aller Gäste aus dem Ausland. Rund 30 Prozent der Wintergäste haben diesen Winter gefehlt, heisst es in St. Moritz.
Millionenverluste wegen geschlossenen Beizen
Praktisch alle Skigebiete schmerzt die Tatsache, dass kaum Skilager stattfanden und die Restaurants geschlossen waren. Für viele Orte ist die Gastronomie eine wichtige Stütze. Auch auf der Lenzerheide: «Der Verlust, den wir dort eingefahren haben, geht in die Millionen», sagt Bergbahnchef Engler. Ähnlich tönt es aus den anderen Skigebieten.
Die Berggebiete hoffen mit den guten Wetteraussichten noch auf einen versöhnlichen Saisonschluss. Aber am Gesamtbild vermag auch Ostern nichts mehr zu ändern.
Bilanz einzelner Winterdestinationen
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Schwarzsee Tourismus (FR):
«Schwarzsee konnte von mehr Gästen im Bereich des Skibetriebes, Vermietung von Ferienwohnungen und Hotelzimmern profitieren. Grosser Verlierer ist die Gastronomie. Weiter mussten attraktive Outdoorangebote wie die Kunsteisbahn Schwarzsee und die Eispaläste Verluste hinnehmen, welche wir schliessen mussten. Corona hat uns noch mehr Schweizer Gäste gebracht und wir konnten somit mehr Personen von Schwarzsee begeistern. Merkbar war, dass viele neue Gäste kamen, welche einen neuen Insiderort kennenlernten. Einige Gäste haben gerade wieder gebucht, die Rückmeldungen sind sehr positiv, womit wir mit einer Nachhaltigkeit rechnen können.»
Andermatt Swiss Alps (UR):
«Bis Ende März verzeichneten wir gegenüber dem Vorjahreswinter 22 Prozent weniger Ersteintritte, gegenüber dem Winter 2018/19 27 Prozent weniger Ersteintritte. Der Umsatz ging um rund 20 Prozent zurück. Gefehlt haben dieses Jahr besonders Gäste aus dem Ausland, die Skilager von Schulen sowie generell Gruppen. Der massive Rückgang kann auch mit Ostern nicht mehr kompensiert werden.»
Zermatt Bergbahnen (VS):
«Wir ziehen immer erst Ende Mai die definitive Bilanz. Aber wir bewegen uns im Rahmen von 20 bis 30 Prozent Rückgang. Da Zermatt eine internationale Destination ist, haben dieses Jahr vor allem die Gäste aus dem Ausland gefehlt. Bei den Schweizer Gästen hat es sicher einen kleinen Zuwachs gegeben, jedoch nicht genug, um das Ausbleiben der ausländischen Gäste zu kompensieren.» Zum Saisonschluss meint Zermatt Bergbahnen: «Die frühen Osterferien sind sicherlich vorteilhaft und wir erhoffen uns, dass nochmals viele Skifahrerinnen und -fahrer, vor allem aus der Schweiz, nach Zermatt kommen. Ob die Statistik danach besser aussieht, ist schwierig zu sagen, doch im Vergleich mit dem letztjährigen Lockdown, ist sicher jeder Tag, den wir geöffnet haben, positiv.»
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