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ESAF 2025 im Glarnerland 5 Fun Facts aus der Welt des Schwingens

Das Eidgenösschische Schwing- und Älplerfest im Glarnerland ist in vollem Gang. Mit diesen 5 Fakten können Sie Ihre Schwinger-Freunde zum Schmunzeln oder Staunen bringen.

1. Roth Philipp – der Blickfang in der Schwingarena

Während in der Arena meist Baseballmützen das Bild prägen und die Schwinger sich damit vor der Sonne schützen, sticht Philipp Roth heraus: Er setzt seit 2013 konsequent auf seinen Strohhut. Er habe an einem sehr sonnigen Schwingfest die Kopfbedeckung vergessen. «Seither ist mein Strohhut immer mit dabei», sagt der Solothurner. «Demnächst muss ich ihn ein wenig flicken. Er hat ein paar lose Fäden.»

Noch besser als eine Kopfbedeckung machen sich die Kränze auf dem Kopf eines Schwingers. Immerhin – Philipp Roth hat in seiner Karriere bereits 26 Kränze erkämpft. Der gewichtigste gewann er am ESAF 2016 in Estavayer-le-Lac.

2. Siegermuni Zibu – der geheime Star am ESAF

Lebendpreise haben beim Schwingen eine lange Tradition. Naturalpreise wurden im 13. Jahrhundert erstmals dokumentiert. Lebendpreise sind kritischen Stimmen zum Trotz heute noch geschätzt, trotzdem verzichten viele Schwinger auf den Muni und lassen sich den Gegenwert auszahlen. Zibu, der gehörnte ESAF-Star 2025, dürfte rund 30'000 Schweizer Franken wert sein.

Der prestigeträchtige Siegermuni hatte bereits Fans vor seinem grossen Auftritt in Mollis. Für den Mittvierziger Joe Steinauer dürfte es eine lebenslange Liebe sein. Er hat sich Zibus imposanten Kopf auf den Unterarm tätowieren lassen. Er stamme selber aus einer Schwinger- und Ringerfamilie und Zibu erinnere ihn an seinen zu früh verstorbenen Götti, der Bauer war. Damit nicht genug – Joe Steinauer hat für Zibu, wie er sagt, auch ein «Tänzchen» komponiert. Dieses hat er zusammen mit seinen Brüdern eingespielt.

Der Schwingfan Joe Steinauer, der in Mollis zum zweiten Mal an einem Eidgenössischen im Publikum sitzt, hat auch unter den Zweibeinern einen Favoriten. «Moser Michu schwingt sensationell.» Man darf gespannt sein, ob er sich mit Zibu als König feiern lassen kann.

Schwinger mit ausgebreiteten Armen und blauem Hemd in einer Schwingarena.
Legende: Der 20-jährige Moser Michi ist für Joe Steinauer der grosse Favorit am ESAF 2025. Moser hat in diesem Jahr bereits 9 Kränze geholt. Keystone/Alessandro della Valle

3. Schutz vor «Blumenkohl-Ohren»

Ohren, die aussehen wie ein Blumenkohl deuten auf die Ausübung eines Kampfsports hin. Ein Teil der Schwingerinnen und Schwinger trägt deshalb einen Ohrschutz.

Schläge oder Reibungen können zu Verletzungen und geplatzten Blutgefässen in der Ohrmuschel führen. Da das Ohr vor allem aus Knorpel besteht, kann das Blut nicht abfliessen. Die Folge sind bleibende Knorpelverformungen in der Ohrmuschel.

Bei Verletzungen am Ohr – insbesondere bei Sportarten mit erhöhtem Risiko – wird empfohlen, ärztlichen Rat einzuholen, um die Entstehung eines Blumenkohlohrs zu verhindern.

4. «Gschwür» oder Favoritenschreck

Verliert im Fussball eine Mannschaft regelmässig gegen ein bestimmtes Team, spricht man von einem Angstgegner. Beim Schwingen wird ein äusserst unangenehmer Gegner umgangssprachlich als «Gschwür» bezeichnet.

Ein «Gschwür» ist schwer zu packen und noch schwerer als andere aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie sind die Spielverderber im Ring.

5. Hornloser Stier schreibt ESAF-Geschichte

Vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 1974 in Luzern verunglückte Siegermuni «Pilatus» beim Begatten einer Kuh.

Schwingerkönig Jörg Abderhalden präsentiert sein Gewinn. Den hornlosen Stier.
Legende: Jörg Abderhalden wurde 1974 Schwingerkönig und gewann den hornlosen «Pilatus» Keystone/

Während des Akts verlor er auf dem gefrorenen Boden den Halt und stürzte so unglücklich, dass ein Horn abbrach. Da der Stier bereits vertraglich als Hauptpreis vorgesehen war, konnte er nicht ausgetauscht werden. Beide Hörner mussten in der Folge weg und «Pilatus» ging als hornlose Siegertrophäe in die ESAF-Geschichte ein.

Radio SRF, Regionaljournal Ostschweiz, 26.08.2025, 12:03 Uhr.

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