Die Erwartungshaltung nach dem ESC-Triumph in Malmö war riesig – und die Entrüstung gross, weil Nemo sich fünf Monate Zeit liess, um mit «Eurostar» die erste Post-Eurovision-Single zu veröffentlichen. Und auch, weil ein Album – nicht irgendein Album, das Debütalbum! – noch in weiter Ferne zu sein schien. In sehr weiter Ferne sogar, wie wir jetzt wissen.
Nemo köchelte, entzog sich dem Druck und verzog sich in Studios in Paris und London. Zwischenzeitlich spielte der 26-jährige ESC-Star aus Biel sogar noch eine Schweizer Clubtour. Die Europa-Tournee verschob Nemo aber auf den Herbst 2025, die neuen Songs mussten ja draussen sein, denn im Ausland sind «Himalaya» und «Ke Bock» nicht ganz die unverwüstlichen Evergreens wie in der Schweiz.
Pflicht erfüllt
Mittlerweile ist die erste Platte da. «Arthouse» verzückt sowohl die Fans als auch Musikjournis und stieg in der Hitparade auf Platz drei ein. Was noch beeindruckender ist, wenn man bedenkt, dass im Oktober auch ein neues, die Charts (natürlich) dominierendes Taylor-Swift-Album releast wurde.
Nach anderthalb Jahren hat Nemo also die Forderungen der ESC-Zuschauenden erfüllt und begeistert gerade live auf europäischen Bühnen. Und nun?
Nun folgt die Kür
Eine Pause sei erst mal keine geplant, so Nemo im Interview mit SRF 3, stattdessen gebe es ganz viele Möglichkeiten: «Ich stehe vor einem mega freien Punkt, es ist Platz für etwas Neues da.» Nemo habe viele Ideen und freue sich darauf, diese umzusetzen – das nächste Jahr werde «sehr musikalisch und explorativ».
Bei der Musik soll es aber nicht bleiben: «Ich kann meine Arbeit hoffentlich mit anderen Kunstformen kombinieren. Ich würde mega gerne mehr interdisziplinäre Projekte machen.» Das sei für Nemo die aufregendste Zeit, denn: «Ich konzeptioniere und baue unglaublich gerne Welten in meinem Kopf und die nächste Welt wartet darauf, entdeckt zu werden.»
Obwohl: Etwas könnte Nemo doch zu einer kurzen Pause bewegen. Nämlich: «Wenn ‹Grand Theft Auto VI› erscheint. Darauf freue ich mich schon.»