Was für ein Mutmacher für den EHC Kloten am Samstagabend. Die Flughafenstädter – zuletzt 3 Mal in Folge punktelos – überraschten auswärts beim formstarken Lausanne HC mit einem 5:3-Erfolg.
Der Playoff-Finalist der letzten Saison hatte zuvor 4 Siege nach 60 Minuten in Serie gefeiert und das bei einem satten Torverhältnis von 23:1. Die 5 Kloten-Treffer (erzielt von vier Spielern mit Schweizer Lizenz) waren ausserdem Lausannes erste Gegentore nach drei Spielen de suite ohne einen einzigen Gegentreffer.
Schüsse abgewehrt, Assist gegeben
Die Partie in der Vaudoise Arena – wo vor wenigen Tagen Genf-Servette gleich mit 0:11 unter die Räder gekommen war – hatte aber noch eine weitere spezielle Geschichte auf Lager: Zum Spieler des Spiels avancierte Klotens Goalie Ewan Huet. Ein Goalie namens Huet? Genau. Der 20-Jährige ist der Sohn von Cristobal Huet, Stanley-Cup-Gewinner 2010 mit Chicago.
Huet Junior, der Lausannes Juniorenstufen von der U15 bis U20 durchlaufen hatte und einst auch sein National-League-Debüt für den LHC gab, hielt 38 Schüsse seines alten Arbeitgebers. Als wäre das noch nicht genug, gab Huet auch noch den Assist zu Klotens 5:2 durch Harrison Schreiber. Nach einer Unachtsamkeit Lausannes während einem Klotener Powerplay schaltete der Goalie blitzschnell.
Diese Glanzleistung lieferte der gebürtige Lausanner Huet vor den Augen seines Vaters, der als Goalie-Trainer bei Lausanne amtet, ab.
Setzt Kloten jetzt auf Huet?
Dass Huet, der schweizerisch-französischer Doppelbürger ist, für Kloten überhaupt zum Einsatz kam, war so nicht vorgesehen. Das Goalie-Talent wurde auf diese Saison hin von den Zürcher Unterländern aus Kanada in die Schweiz zurückgeholt und in die Swiss League nach Thurgau verliehen. Nach einer Partie in der zweithöchsten Spielklasse (er glänzte mit einer Fangquote von 95,8%) wurde er nach der schwereren Verletzung von Klotens Stammgoalie Ludovic Waeber zurückbeordert.
Nun dürfte Huet fortan mit dem 24-jährigen Davide Fadani das Goalie-Duo Klotens bilden – und im Kampf um die Nummer 1 nach seinem denkwürdigen Debüt in Lausanne vielleicht leicht die Nase vorn haben.