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Nati vor dem Turnierstart WM-Premiere als logischer Schritt: «Es hat sich viel getan»

Das Schweizer Frauen-Nationalteam nimmt ab Donnerstag zum ersten Mal an einer Handball-WM teil. Dort soll ein Coup gelingen.

Der Schweizerische Handball-Verband hat in den letzten Jahren viel in den Frauenhandball investiert – personell, inhaltlich und finanziell.

Seit 2020 existiert im Kompetenzzentrum OYM in Cham eine Akademie für Spielerinnen zwischen 14 und 20 Jahren. Zusätzlich wurde ein Development-Kader geschaffen, um noch mehr junge Talente professionell zu fördern. Dies war möglich, weil der SHV als einer von fünf nationalen Sportverbänden über drei Jahre zusätzliche finanzielle Unterstützung für den Frauen-Leistungssport durch die Stiftung «Sportförderung Schweiz/Swiss Olympic» erhält.

Kürzlich startete zudem die Kampagne «starch gmacht», mit der das volle Potenzial des Frauenhandballs in der Schweiz ausgeschöpft werden soll. Eines der Ziele ist, die Zahl der weiblichen Lizenzen von rund 7000 auf 10'000 zu erhöhen. Denn langfristig möchten sich die Schweizerinnen in den Top 10 Europas etablieren – der Traum ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2032 in Brisbane.

«Auf die Karte Handball setzen»

Dass sich die Investitionen auszahlen, zeigt die Entwicklung der Schweizerinnen. Ende 2022 waren sie erstmals an einer EM-Endrunde dabei. An der letztjährigen EM, die unter anderem in Basel stattfand, qualifizierte sich das Team des norwegischen Trainers Knut Ove Joa für die Hauptrunde. Nun steht die WM-Premiere bevor.

Die Entwicklung ist auch beim Team spürbar: «Es hat sich viel getan», sagt Goalie Lea Schüpbach. «Es ist mega schön zu sehen, dass viele junge Spielerinnen voll auf die Karte Handball setzen und irgendwann den Schritt ins Ausland wagen wollen.»

Schlagbare Gegnerinnen

An der WM treffen die Schweizerinnen in der Vorrunde in der Gruppe B im niederländischen Den Bosch der Reihe nach auf den Iran (Donnerstag), Senegal (Samstag) und Ungarn (Montag). Die ersten drei Teams in jeder der acht Gruppen erreichen die Hauptrunde. Gegen den Iran und Senegal haben die Schweizerinnen noch nie gespielt – beide sollten schlagbare Gegner sein. Ein Sieg gegen Ungarn wäre eine Premiere. Die Osteuropäerinnen waren bereits beim EM-Debüt Gegnerinnen. Damals setzte es eine 28:33-Niederlage ab.

Im 18-köpfigen Kader der Schweizerinnen figurieren elf Spielerinnen, die in den Topligen in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Schweden und Rumänien aktiv sind – ein weiteres deutliches Zeichen für Fortschritt des Frauenhandballs hierzulande. Tabea Schmid gehört trotz ihrer erst 22 Jahre bereits zu den weltbesten Kreisläuferinnen.

Lehren aus Schlappe gezogen

Die finale Vorbereitung fand in Schaffhausen statt. Zudem absolvierten die Schweizerinnen zwei Testspiele gegen Co-Gastgeber Deutschland, der an den letzten drei Weltmeisterschaften in den Top 8 klassiert war. Im ersten Duell in St. Gallen unterlagen die Schweizerinnen 17:35, nachdem es zur Pause erst 12:13 gestanden hatte.

Daraus zogen sie die Lehren und hielten in Göppingen im zweiten Aufeinandertreffen (32:35) gut dagegen. Das Team wirkt bereit für das erste WM-Abenteuer. Die Topfavoritinnen sind die Norwegerinnen, die nach ihrer dritten Olympia-Goldmedaille im vergangenen Jahr in Paris den fünften WM-Titel anstreben.

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SRF zwei, Sportflash, 19.11.2025, 20:00 Uhr ; 

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