Wird es der Bundesrat noch schaffen, die US-Zölle von 39 Prozent abzuwenden? Wie die Regierung dies bewerkstelligen will, ist noch völlig offen.
Klar jedoch ist die Forderung der «dialog»-Community, dass der Bundesrat Donald Trump keine weiteren Zugeständnisse machen soll.
In einer nicht-repräsentativen Umfrage sagen vier von fünf «dialog»-Userinnen, dass die Landesregierung nun hart bleiben müsse.
«Donald Trump erpresst die ganze Welt, alle lassen dies zu und überbieten sich gegenseitig in den Unterwerfungsgesten. Deshalb muss ihm nun mitgeteilt werden, dass ab jetzt alle gegen einen gilt», schreibt beispielsweise der User mit dem Pseudonym «Fred Feuerstein».
Mehr Unabhängigkeit von den USA wünscht sich auch der User «Cari»: «Wir sollten uns so schnell wie möglich im Verbund unabhängig machen. Ein paar Konzessionen bis dahin werden nötig sein, aber im Kern sollten wir hart bleiben und ablehnen, Trump wird mit seinen naiven Zöllen die USA eher in eine Isolation führen», schreibt er.
Was denken Sie?
Viele der Userinnen und User sehen diesen Wunsch nach mehr Unabhängigkeit in einer Annäherung an Europa. «Die Schweiz ist keine Fussmatte, auf der Donald Trump seine Füsse abtreten kann», schreibt der User «Post Scriptum». «Es ist Zeit, sich neu zu fokussieren und einen europäischeren Ansatz oder einen Ansatz mit anderen Ländern mit stabiler Wirtschaftsorganisation zu verfolgen. Gemeinsam sind wir stark!»
Hören wir auf, naiv und unterwürfig zu sein, und denken wir nach: Brauchen wir die USA mehr als Europa?
Auch konkrete Sofortmassnahmen schlägt die Community vor, um gegenüber den USA nicht einzuknicken.
Stellvertretend dazu fordert «Hibou Dynamique»: «Die sofortige Stornierung der F-35, eine Besteuerung von US-Produkten einschliesslich Dienstleistungen und Franchising» sowie «die Widerrufung aller Handelsabkommen mit den USA. Hören wir auf, naiv und unterwürfig zu sein, und denken wir nach: Brauchen wir die USA mehr als Europa?»
Was jedoch spricht für einen Teil der Community trotzdem für Konzessionen?
Achtung, Schweizer, zeigt nicht die Muskeln, die ihr nicht habt.
Einige Userinnen und User äussern Bedenken, ob Donald Trump sich von Gegenmassnahmen überhaupt beeindrucken lasse. «Ich verstehe den Stolz auf die erlittene Beleidigung, aber Trump weiterhin anzugreifen, ist äusserst gefährlich», schreibt «Luigi Ruffini». «Hinter ihm stehen 56 Prozent der USA. Achtung, Schweizer, zeigt nicht die Muskeln, die ihr nicht habt.»
Ähnlich sieht das die Userin «Débattrice Assurée». «Die Schweizer Wirtschaftskraft ist im Vergleich zu der der USA, die ein wichtiger Handelspartner sind, relativ begrenzt. Obwohl die Schweiz die Mittel hat, ihre Interessen zu verteidigen, hat sie letztendlich keine wirkliche Wahl, sie muss dies mit Vorsicht und Diplomatie tun und Verhandlungen der Konfrontation vorziehen.»
Wie diese Vorsicht und Diplomatie aussehen kann, wird sich schon zeigen. Spätestens nach der US-Reise der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und des Wirtschaftsministers Guy Parmelin.