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Chinas neue Seidenstrasse Studie relativiert Kritik an Jahrhundertprojekt

Peking gibt armen Ländern Kredite und reisst sich dafür wichtige Infrastruktur unter den Nagel, lautet der Vorwurf. Doch stimmt das?

Wenn es um die Beurteilung des gigantischen chinesischen Seidenstrasse-Projektes geht, ist die Bandbreite enorm. Da ist etwa Bundespräsident Ueli Maurer, der das Vorhaben in den höchsten Tönen lobt und darin das weltweit grösste Investitionsprojekt für die wohl nächsten hundert Jahre sieht.

Ganz anders äussert sich US-Aussenminister Mike Pompeo: Er wirft Peking vor, sich mit korrupten Infrastrukturgeschäften weltweit politischen Einfluss zu erkaufen und dabei arme Länder in die Schuldenfalle tappen zu lassen.

Die kritischen Stimmen werden lauter, seit sich China für 99 Jahre den Hafen Hambantota in Sri Lanka und ein riesiges Terrain in Tadschikistan unter den Nagel gerissen hat, als die Staaten ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten.

Chinas Pläne gehen nicht immer auf

Eine Untersuchung der New Yorker Wirtschaftsberatungsfirma Rhodium Group von 40 Projekten in 24 Ländern legt jetzt aber eine differenziertere Einschätzung nahe. Die beiden Fälle in Sri Lanka und Tadschikistan seien die Ausnahme, nicht die Regel, sagt Agatha Kratz von der Rhodium Group.

In vielen anderen Ländern jedoch – von Sambia über Malaysia bis Ecuador – führte der innenpolitische Druck dazu, dass China nachgeben musste. China musste Neuverhandlungen akzeptieren, Schulden abschreiben oder zumindest strecken, oder es kam zu Neufinanzierungen. Wenn es sich beim Seidenstrasse-Projekt um einen chinesischen Masterplan zur Eroberung der Welt handelt, dann funktioniert der bereits heute nicht mehr perfekt.

Dies, zumal sich manche chinesische Investition als wirtschaftlich nicht nachhaltig erweist. Und auch die Entwicklungsländer selbst hätten aufgrund des Falls in Sri Lanka gemerkt, dass sie vorsichtig sein müssen, erklärt Kratz. Sie begeben sich nicht mehr ganz so leicht in die Abhängigkeit von China.

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