Das ist passiert: Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen den US-Militärstützpunkt Al-Udeid in Katar angegriffen. «Die Zahl der eingesetzten Raketen in dieser erfolgreichen Operation entsprach exakt der Anzahl der Bomben, die die USA bei ihrem Angriff auf Irans Nuklearanlagen verwendet hatten», hiess es in einer Erklärung des iranischen nationalen Sicherheitsrats nach dem Angriff auf die US-Luftwaffenbasis. Dem Golfemirat zufolge vereitelte die Luftabwehr den Angriff und fing die Raketen erfolgreich ab. Laut einem Bericht der «New York Times» hat der Iran den Angriff in Katar mit dortigen Behörden abgesprochen.
Washington verkündet derweil Waffenruhe: Der Iran hat die USA nach Angaben von Präsident Donald Trump vor dem Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar gewarnt. Dafür danke er dem Iran, es habe keine Verletzten oder Toten gegeben, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er bezeichnete Teherans Vergeltungsangriff als «sehr schwache Antwort» auf das US-Bombardement von drei iranischen Atomanlagen am Wochenende. Kurz darauf schrieb US-Präsident Donald Trump auf Truth Social, dass der Iran und Israel sich auf eine Waffenruhe geeinigt hätten. Es gebe eine «vollständige und totale Waffenruhe» für zwölf Stunden, schreibt Trump. Danach gelte der Krieg als beendet. Weder Israel noch der Iran haben sich bisher zu einer möglichen Waffenruhe geäussert.
So reagiert Katar auf den Angriff Irans: Das Golfemirat verurteilte den iranischen Angriff scharf. Es handle sich um eine «eklatante Verletzung» der Souveränität und des Luftraums des Landes. «Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmass dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren», erklärte der Sprecher des Aussenministeriums Madschid al-Ansari. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt. Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte geflogen.
Staaten schliessen Luftraum: Nach dem Angriff schlossen auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume. Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmassnahme an. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hiess es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums. Auch Kuwait kündigte im «im Interesse der Sicherheit des Landes» die Schliessung des Luftraums und der Flughäfen an. Ebenso kündigte der Irak die komplette Sperrung des Flugraums an. Am Abend gaben Kuwait, Bahrain und Dubai ihre Lufträume wieder frei.