Zum Inhalt springen

Header

Audio
Corona und die organisierte Kriminalität
Aus HeuteMorgen vom 09.02.2021. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.
Inhalt

Organisierte Kriminalität Das gefährliche Spiel mit den falschen Impfstoffen

Corona-Impfungen sind ein Milliardengeschäft. Das lockt organisierte Verbrecherbanden an, wie Interpol warnt.

Für Jürgen Stock, den Generalsekretär von Interpol, sind sie «das flüssige Gold des Jahres 2021»: Corona-Impfstoffe. Stocks Aussage kommt nicht von ungefähr. Denn inzwischen haben kriminelle Banden bemerkt, wie viel Geld mit den Impfstoffen zu holen ist.

So eine Krise ist eine ideale Situation für das organisierte Verbrechen, um Geld zu machen.
Autor: Jan Op Gen Oorth Kommunikationschef Jan Op Gen Oorth

«So eine Krise ist eine ideale Situation für das organisierte Verbrechen, um Geld zu machen», erklärt Jan Op Gen Oorth, Kommunikationschef bei der EU-Polizeibehörde Europol.

Stehen Menschen psychisch unter Druck, sind sie eher bereit, das dringend Benötigte auch aus illegalen Quellen zu beziehen. Selbst dann, wenn sie eigentlich wissen müssten, dass es sich um gefälschte Impfstoffe handelt, wenn sie unter fragwürdigen Umständen verabreicht oder im Internet bestellt werden.

Banden stellen falschen Impfstoff her

Mittlerweile gibt es nicht nur einen Markt für aus Lagern oder während des Transports gestohlene Impfstoffe. Organisierte Banden können auch selbst gefälschte Impfstoffe herstellen.

«Im besten Fall wird dann einfach etwas geliefert, das nicht wirksam ist. Im schlimmsten Fall kann es gesundheitsschädlich sein», so Op Gen Oorth. Inzwischen gibt es einen ersten Fall, bei dem ein gefälschter Impfstoff aufgetaucht ist.

Bei den gefälschten Tests haben wir Fälle aus England, aus Spanien, aus der Niederlande, aus Frankreich und aus Dänemark.
Autor: Jan Op Gen Oorth Kommunikationschef Europol

Laut Interpol gibt es ausserhalb Europas ebenfalls Fälle. Beide Polizei-Dachorganisationen befürchten zahlreiche weitere Missbräuche. Diese können nicht nur von etablierten Verbrecherorganisationen ausgehen, sondern auch von spontan gegründeten, kriminellen Joint Ventures für das illegale Impfstoff-Geschäft.

Bereits umfangreicher sind die Zuwiderhandlungen bei den Corona-Tests, die mittlerweile in zahlreichen Ländern für die Einreise verlangt werden. «Bei den gefälschten Tests haben wir Fälle aus England, aus Spanien, aus der Niederlande, aus Frankreich und aus Dänemark», bestätigt Op Gen Oorth.

Dreister Verkauf direkt am Flughafen

Manche diese Testzertifikate werden ganz simpel online bestellt. Besonders dreiste Anbieter verkaufen sie auch direkt an internationalen Flughäfen, etwa im Pariser Grossflughafen Charles de Gaulle.

Doch egal, wo man sie kauft: Mit solchen falschen Testbescheinigungen machen sich nicht nur die Anbieter strafbar, sondern auch alle, die sie erwerben.

Video
Corona-Massnahmen sorgen für Unmut
Aus 10 vor 10 vom 08.02.2021.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 52 Sekunden.

Heute Morgen, 09.02.2021, 6:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel