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Susie Wiles Explosive Aussagen von Trumps Stabschefin in «Vanity Fair»

Ein Magazinartikel mit brisanten Aussagen sorgt in Washington für Wirbel. Die wichtigsten Punkte in der Übersicht.

Darum geht's: Ein am Dienstag veröffentlichter Artikel des US-Magazins «Vanity Fair» sorgt mit brisanten Aussagen von Susie Wiles für Aufsehen. Die Stabschefin von Präsident Donald Trump gewährt darin ungewöhnlich offene Einblicke. Grundlage des Textes sind den Angaben zufolge Gespräche mit Wiles an elf verschiedenen Tagen im letzten Jahr. In dem Artikel werden teils nur Fragmente ihrer Aussagen zitiert und nicht ganze Sätze.

Brisante Aussagen über Trump, Vance und Musk: «Er hat die Persönlichkeit eines Alkoholikers», sagte Wiles über Trump und erklärte, dass ihre Kindheit mit einem alkoholkranken Vater sie darauf vorbereitet habe, mit «grossen Persönlichkeiten» umzugehen. Trump trinke zwar keinen Alkohol, merkte sie an, handle aber nach der Überzeugung, dass es nichts gebe, was er nicht tun könne. «Nichts, absolut nichts.» Über Vizepräsident J.D. Vance sagte sie, dieser sei ein «Verschwörungs­theoretiker». Elon Musk bezeichnete sie als Einzelgänger und «bekennenden Ketamin-Konsumenten». Seine Aushöhlung der US-Entwicklungshilfe USAID habe sie «zunächst entsetzt».

Zölle und Venezuela: Wiles berichtete im Artikel von internen Streitigkeiten über US-Zölle: Einige Berater sahen sie als Lösung, andere als Risiko. Zur Bombardierung angeblicher Drogenschiffe vor Venezuelas Küste widersprach sie der offiziellen Begründung. Statt Drogenbekämpfung sei es ein Versuch, Nicolás Maduro zu stürzen. Trump wolle «Boote in die Luft jagen, bis Maduro aufgibt».

Epstein-Affäre: Auch über den Epstein-Skandal äusserte sich Wiles. Trump habe fälschlicherweise behauptet, der frühere US-Präsident Bill Clinton sei auf einer Privatinsel des gestorbenen Sexualverbrechers gewesen. «Es gibt keine Beweise», sagte Wiles. Kritik gibt es dafür für Justizministerin Pam Bondi und ihren Umgang mit der Angelegenheit. Diese habe «völlig versagt».

Ältere Frau spricht mit zwei Männern bei einer Veranstaltung.
Legende: Als Stabschefin ist Wiles eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Trumps Zirkel. Umso stärker sorgten ihre Aussagen in Washington für Aufsehen. REUTERS / Nathan Howard / File Photo

Trumps Vorgehen gegen Kritiker und politische Gegner: In einem von «Vanity Fair» zitierten Gesprächsfragment aus der Zeit zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit erklärte Wiles, sie habe versucht, Trumps Neigung zur Vergeltung zu dämpfen. Im Sommer dann aber tönte es anders, als sie laut «Vanity Fair» sagte: Es könne zwar der Eindruck entstehen, dass es sich um Vergeltungsaktionen handle, dies sei aber nicht der Fall. «Ich glaube nicht, dass er morgens aufwacht und an Rache denkt. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, wird er sie nutzen.»

Wiles spricht von verleumderischem Angriff: Nach der Veröffentlichung warf Wiles «Vanity Fair» auf X vor, ihre Zitate aus dem Zusammenhang gerissen zu haben. Sie bestritt die Aussagen nicht, bezeichnete den Artikel jedoch als gezielten Angriff. Ziel sei gewesen, «ein überwiegend chaotisches und negatives Bild» von Trump und seinem Team zu zeichnen. Der Text sei ein «unaufrichtig verfasster, verleumderischer Angriff».

So reagiert Donald Trump: Gegenüber der «New York Post» erklärte Trump, er habe den Artikel nicht gelesen, lobte Wiles aber als «fantastisch». Er bestätigte, dass er keinen Alkohol trinke, aber oft gesagt habe, dass er bei Konsum ein Alkoholiker werden könnte. Er stimmte sogar der Beschreibung seiner Persönlichkeit zu und bezeichnete sich als «sehr besitzergreifend». Auch die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, stellte sich hinter Wiles. Vizepräsident Vance lobte Wiles' Loyalität vor den Medien als Grund, warum sie die «beste Stabschefin» sei.

SRF 4 News, 17.12.2025, 9:30 Uhr ; 

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