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Von Putin zu Palästina Trump trifft Starmer: Die unbequemsten Fragen der Pressekonferenz

Eigentlich ging es beim Treffen des britischen Premierministers Keir Starmer und US-Präsidenten Donald Trump um ein Milliardenabkommen im Technologiebereich. Doch den Medien brannten an der Pressekonferenz andere Fragen auf der Zunge.

Besonders, weil Trump im Weissen Haus ansonsten nur einen kleinen Kreis auserwählter Journalistinnen und Journalisten zulässt – ganz anders in Grossbritannien. Die spannendsten Fragen und Antworten.

Was sagen Sie zu einem Palästinenserstaat?

Gleich die erste Frage zielte auf den Nahostkrieg ab. Trump wurde gefragt, was man tun könne, um das Töten zu verhindern. Darauf sagte Trump, dass «viele schlimme Dinge» passieren. Er wolle auch, «dass die Geiseln sofort freigelassen werden».

Trump sagte weiter, er sei nicht einverstanden mit der Haltung Grossbritanniens und einer möglichen Anerkennung Palästinas. «Das ist eines der wenigen Themen, bei dem wir nicht übereinstimmen», so Trump.

Einig seien sie sich aber «über die Notwendigkeit von Frieden und einer Roadmap, denn die Situation in Gaza ist unerträglich», sagte Starmer. Grossbritannien steht einem Medienbericht zufolge unmittelbar vor der Anerkennung eines palästinensischen Staates.

Hat Putin Sie im Stich gelassen – sind die Ukraine-Verhandlungen am Ende?

Ja, Putin habe ihn bei den Bemühungen um einen Frieden im Ukraine-Krieg im Stich gelassen, sagte Trump. «Das sage ich nicht gerne.» Die versöhnliche Manier, die man noch beim Treffen zwischen Trump und Kremlchef Putin in Alaska gezeigt hatte, scheint also gänzlich verflogen. Trump hat dem russischen Präsidenten zudem vorgeworfen, «viele Menschen zu töten».

Starmer erklärte seinerseits, dass der «Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöht» werden müsse, damit er seinen Krieg in der Ukraine beende. Starmer bekräftigte, dass die Handlungen des russischen Präsidenten nicht «die eines Menschen sind, der Frieden will».

Wo ist die Meinungsfreiheit stärker bedroht – in UK oder den USA?

Grossbritannien schütze die Meinungsfreiheit «vehement», beantwortete Starmer die Frage. «Die Meinungsfreiheit ist einer der Grundwerte des Vereinigten Königreichs», so der britische Premierminister. Starmer betonte jedoch, dass es Grenzen gebe, wenn diese dazu genutzt werde, um zu tatsächlichen Schäden anzustiften.

Wegen der Absetzung des TV-Hosts Jimmy Kimmel tobt aktuell eine Debatte zur Pressefreiheit in den USA.

Trump schien nicht direkt darauf antworten zu wollen. Er lobte aber die Entscheidung, Jimmy Kimmel aus dem Programm zu nehmen. Der Moderator habe «etwas Schreckliches» über den ermordeten Aktivisten Charlie Kirk gesagt.

«Kimmel hatte schlechte Einschaltquoten, man hätte ihn längst feuern sollen. Man kann das nun als freie Meinungsäusserung bezeichnen oder auch nicht. Er wurde wegen mangelnden Talents gefeuert», sagte Trump.

Haben Sie Mitgefühl für Mandelson, der wegen Epstein-Verbindungen abgesetzt wurde?

Trump und Starmer sind fast unisono einer Frage zum Skandal um die Verbindungen des Sexualstraftäters Epstein zum Ex-Botschafter Peter Mandelson ausgewichen, der beide in Verlegenheit bringt. Starmer hatte ihn vor einer Woche aufgrund neuer Enthüllungen aus seinem Amt in Washington entlassen. Trump sagte, er kenne ihn nicht und verwies die Frage an Starmer – wobei anzumerken ist, dass der Ex-Botschafter manche Male bei Trump im Oval Office war.

Starmer beschränkte sich hingegen darauf, seine bereits bekannte Entscheidung zur Absetzung von Mandelson zu wiederholen.

Zwei Männer schütteln sich die Hände im Büro mit Flaggen im Hintergrund.
Legende: Präsident Donald Trump schüttelt dem mittlerweile abgesetzten britischen Botschafter in den Vereinigten Staaten, Peter Mandelson, die Hand. (8. Mai 2025) Reuters/Leah Millis

SRF 4 News, 18.9.2025, 18 Uhr

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