Stattliche Ölfelder in Iran: Ende der 1940er-Jahre werden in Iran in der südwestlichen Provinz Khusistan nach und nach stattliche Ölfelder erschlossen. Das «schwarze Gold», das weltweit zu einem immer wichtigeren Energieträger wird, fördern die Iraner gemeinsam mit den Engländern. Ein faires Miteinander gibt es aber nicht, denn die steigenden Gewinne wandern fast ausschliesslich nach Grossbritannien.
Sturz von Ministerpräsident Mossadegh : Teheran lässt seine Ölindustrie im März 1951 verstaatlichen – ein Schock für London. Die Schlüsselfigur auf iranischer Seite ist Ministerpräsident Mohammed Mossadegh. Für die Iraner bedeutet die Verstaatlichung ihrer Ölindustrie die Erfüllung ihres Strebens nach nationaler Souveränität. Im August 1953 wird Mossadegh von der Armee – aber mit massgeblicher Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA – gestürzt.
Restriktive Politik des Schahs: Schah Mohammed Reza verfolgte nach dem Putsch gegen Mossadegh eine zunehmend repressive Politik sowohl gegen die liberale Opposition wie auch gegen die schiitische Geistlichkeit der Mullahs. Letztere wandte sich insbesondere gegen die fortschreitende Säkularisierung und Verwestlichung, die das vom Schah-Regime vorangetriebene Modernisierungs- und Industrialisierungsprogramm (z. B. «Weisse Revolution» 1963) mit sich brachte.
Iranische Revolution: Einer, der gegen die weisse Revolution protestiert hatte, war Ajatollah Ruhollah Chomeini, welcher 1963 verhaftet wurde und 1979 triumphal aus dem Exil in Frankreich heimkehrte. Seine Rückkehr signalisierte den Sieg der Islamischen Revolution und die Ausrufung der «Islamischen Republik Iran» am 1.4. 1979. Die neue Verfassung sicherte die Machtposition der schiitischen Geistlichkeit in allen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen ab. In der Folge gewannen die radikal-religiösen Kräfte die Oberhand.
Fronten verhärten sich: Die Beziehungen zwischen Iran und den USA gelangten 2002 an einen neuen Tiefpunkt, als der damalige US-Präsident George W. Bush Iran zusammen mit Nordkorea und Irak als «Achse des Bösen» bezeichnete. Der damalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad auf der anderen Seite beschuldigte die US-Regierung vor der UNO-Vollversammlung 2010, für die Anschläge vom 11. September verantwortlich zu sein.
Iran und der Uranabbau: Bereits seit 2002 war bekannt, dass Iran zwei Nuklearanlagen betrieb. Gütesiegel wurden von den Anlagen entfernt und Iran verbot der IAEA unangemeldete Besuche. Der UNO-Sicherheitsrat beschliesst, Sanktionen gegen Iran zu verhängen. 2015 schliesslich erreichen die USA, Russland, China, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland mit Iran ein Atomabkommen. Iran wird verpflichtet, Zentrifugen und angereichertes Uran zu reduzieren. Im Gegenzug soll die schrittweise Aufhebung internationaler Wirtschaftssanktionen erfolgen.
USA kündigen Atomabkommen: Die USA unter Präsident Donald Trump kündigen 2018 das Atomabkommen. Die USA verschärfen die Sanktionen gegen Iran, was vor allem die iranische Bevölkerung trifft. Im Mai 2019 erklärt Iran, wieder Uran anreichern zu wollen. Seither eskalierte die Lage schrittweise.
Ein Krieg zwischen den beiden Ländern ist nicht mehr unwahrscheinlich. Die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in dieser Woche hat die Lage nochmals dramatisch verschärft.