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Abstimmung Kanton Solothurn Vereinslotto wird geschützt, Profi-Lotto verboten

  • Das Profi-Lotto wird im Kanton Solothurn verboten. Damit werden indirekt Vereine unterstützt.
  • Sparmassnahme abgelehnt: Die Abfederung der Steuerausfälle der Unternehmenssteuerreform für Gemeinden bleibt.
  • Kauf unter Dach und Fach: Der Kauf des Bürogebäudes an der Bielstrasse 3 in Solothurn wurde gutgeheissen.

Verbot professioneller Lottoanbieter

Kanton Solothurn: Teilrevision Wirtschafts- und Arbeitsgesetz

  • JA

    68.4%

    46'045 Stimmen

  • NEIN

    31.6%

    21'316 Stimmen

Kürzung STAF-Ausgleich 2026/2027

Kanton Solothurn: Teilrevision des Gesetzes über den Finanz- und Lastenausgleich der Einwohnergemeinden (FILAG EG)

  • JA

    49.2%

    31'988 Stimmen

  • NEIN

    50.8%

    33'028 Stimmen

Kauf der Liegenschaft Bielstrasse 3

Kanton Solothurn: Kauf der Liegenschaft Bielstrasse 3, Solothurn

  • JA

    68.9%

    46'508 Stimmen

  • NEIN

    31.1%

    20'999 Stimmen

Im Kanton Solothurn werden Profi-Lottoveranstaltungen verboten. Dies hat das Stimmvolk entschieden. 68 Prozent der Abstimmenden befürwortet das Verbot, nur 32 Prozent waren dagegen. Nur zwei Gemeinden haben knapp gegen das Verbot gestimmt – Egerkingen und Welschenrohr-Gänsbrunnen.

Person greift in Tasche voller Spielchips neben Bingo-Karten.
Legende: Lottoveranstaltungen sind für Vereine ein wichtiger Zustupf für das Vereinskässeli. SRF

Neu dürfen nur noch die Vereine Lottos durchführen. Ihnen steht neu das gesamte Kontingent zur Verfügung, das im Kanton Solothurn für Geldpreise wie Gutscheine oder Goldvreneli zur Verfügung steht.

Damit werden die lokalen Vereine unterstützt. Denn Lottoveranstaltungen sind für sie eine wichtige Einnahmequelle, eine, die von den Profi-Lottoveranstaltungen unter Druck geraten ist.

Zufriedene Regierungsrätin, enttäuschter Lottoanbieter

Für das Verbot starkgemacht haben sich neben Vereinen und dem Gewerbeverband auch das Solothurner Parlament und die Regierung. Regierungsrätin Sibylle Jeker ist zufrieden. Was genau den Ausschlag für das Ja gegeben habe, sei schwierig zu sagen, schliesslich hätten beide Seiten betont, sie würden sich für die Vereine starkmachen.

SRF-Korrespondent: «Tradition wichtiger als Gewerbefreiheit»

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«Das Solothurner Stimmvolk will die Vereine schützen. Nur sie dürfen künftig noch ein «Lotto im Säli» durchführen, sogenannte Profi-Lottos werden verboten. Damit wird erreicht, dass das Kontingent, das für Geldpreise wie Gutscheine oder Goldvreneli zur Verfügung steht, künftig nur noch von Vereinen genutzt werden kann. Für diese stellen Lottos eine wichtige Einnahmequelle dar. Das Ja war absehbar. Auch in anderen Kantonen wurden Profi-Lottos bereits verboten. Zudem hat sogar der kantonale Gewerbeverband mit seinen lokalen Gewerbevereinen das Verbot unterstützt. Und es wird keine volkswirtschaftlich wichtige Branche zerstört. Die lediglich sechs Lottoanbieter sagten selber, ihr Geschäft sei nur semiprofessionell und sie könnten nicht davon leben.»

Eine Einschätzung von SRF-Regionalredaktor Marco Jaggi.

Enttäuscht sei er, sagt Rolf Gerber aus Hägendorf gegenüber SRF. Er ist einer der professionellen Lottoanbieter und hat das Referendum ergriffen. «Es klingt natürlich extrem, wenn man sagt, Profi-Lottos machen das grosse Geschäft. Dabei macht man damit nicht das grosse Geschäft», meint Gerber. Er habe das Lotto auch nur als Nebenverdienst betrieben.

Vorstoss für Profi-Lotto angekündigt

Im Abstimmungskampf hatte sich – neben den sechs professionellen Lottoanbieter im Kanton – einzig die SVP gegen das Verbot gewandt. SVP-Präsident Remy Wyssmann bleibt dabei, Berufsverbote und Kontingentierungen seien «sozialistische Instrumente». Nationalrat Wyssmann plant nun auf Bundesebene einen Vorstoss, damit in Zukunft Vereins- und Profi-Lotto nebeneinander bestehen können.

Weitere kantonale Abstimmungen

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Die Solothurner Stimmbevölkerung hat auch über zwei weitere Vorlagen entschieden.

Keine Kürzung des STAF-Ausgleichs 2026/2027

Die Solothurner Regierung kann ihr Sparpaket nicht genau so umsetzen, wie geplant. Eine der vielen Massnahmen wurde heute vom Stimmvolk knapp abgelehnt. 51% der Stimmenden sind der Meinung, dass der Kanton einen Beitrag an die Gemeinden nicht reduzieren darf. Bei diesem geht es um die Abfederung der Steuerausfälle der Unternehmenssteuerreform. Die Gemeinden erhalten weiterhin 195 Millionen Franken, die Regierung hätte den Beitrag um 4 Millionen reduzieren wollen.
Dies ist ein Sieg für den Gemeindeverband und die Gemeinden, die sich gegen die Sparmassnahme gewehrt haben.

Kauf der Liegenschaft Bielstrasse 3 in Solothurn gutgeheissen

69% sagen Ja zum Kauf eines Verwaltungsgebäudes in der Stadt Solothurn. Die Regierung hatte das Gebäude bereits gekauft. Im Nachhinein stellte das Bundesgericht aber klar, dass es eine Volksabstimmung braucht. Nun segnete eine grosse Mehrheit den Kredit von 5 Millionen Franken ab. Damit gehört das Bürogebäude neben dem Solothurner Obergericht nun definitiv dem Kanton.

Neben dem Kanton Solothurn kennen auch andere Kantone ein Verbot von Profi-Lottoveranstaltungen. Wegen der dortigen Verbote sind die Veranstalter bis jetzt nach Solothurn ausgewichen. Dies wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Wenn Anbieter keine Bewilligungen mehr erhalten, verschwinden sie vom Markt.

Abstimmungsdossier

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Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Abstimmungen vom 30. November 2025.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 30.11.2025, 12:03 Uhr ; 

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