- Die Zuger Stimmberechtigten haben die neunte Steuergesetzrevision gutgeheissen.
- Der Kantonssteuerfuss sinkt damit in den Jahren 2026 bis 2029 von 82 auf 78 Prozent.
- Ferner erhalten Menschen mit geistiger Beeinträchtigung im Kanton Zug künftig das Stimm- und Wahlrecht auf kommunaler und kantonaler Ebene.
Senkung Steuersätze 2026 bis 2029
Kanton Zug: Änderung des Steuergesetzes
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JA
26'610 Stimmen
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NEIN
12'401 Stimmen
Wahlrecht für Menschen mit Beeinträchtigungen
Kanton Zug: Kantonales Wahlrecht für Menschen mit Beeinträchtigungen
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JA
19'930 Stimmen
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NEIN
18'889 Stimmen
OECD-Mindeststeuer
Kanton Zug: Gesetz über Standortentwicklung (GSE)
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JA
25'641 Stimmen
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NEIN
12'793 Stimmen
Seit Jahren landen Ertragsüberschüsse von jeweils mehreren 100 Millionen Franken in der Zuger Staatskasse. Aufgrund dieser komfortablen Ausgangslage wollte die Kantonsregierung das Steuergesetz anpassen. Das jetzige Ja legitimiert diesen Schritt.
Unter dem Titel «Mehrwert für alle» treten mehrere Massnahmen in Kraft. Dazu gehört eine temporäre Senkung des kantonalen Steuerfusses. Zudem erlaubt die Regierung höhere Abzüge: Für Familien wird beispielsweise der Kinderabzug erhöht, Rentnerinnen und Rentner wiederum können höhere Abzüge auf ihre Renteneinkommen machen.
Die deutliche Zustimmung zum geschnürten Steuerpaket interpretiert Finanzdirektor Heinz Tännler in einer Mitteilung wie folgt: «Die Zuger Stimmbevölkerung hat erkannt, dass der Kanton in einer sehr soliden finanziellen Lage ist und dass Steuern nicht auf Vorrat erhoben werden sollen.»
Mit der befristeten Senkung des kantonalen Steuerfusses würden die Bevölkerung, das Gewerbe und die Wirtschaft profitieren. «Die zeitliche Befristung schafft Planbarkeit und zeigt, dass wir verantwortungsvoll mit den Steuergeldern umgehen», so Finanzdirektor Heinz Tännler weiter.
ALG befürchtet steigende Mieten
Im Kantonsparlament unterstützte eine Mehrheit aus SVP, FDP und GLP den tieferen Steuersatz. SP, Alternative – Die Grünen und die Mitte hingegen lehnten die Vorlage ab. Die ALG ist denn auch enttäuscht über das Abstimmungsresultat und schreibt in einer Mitteilung: «Die Zustimmung fällt tiefer aus als bei der letzten Revision 2023, was zeigt, dass die Skepsis gegenüber dem permanenten Tiefsteuerkurs wächst.»
In den vergangenen fünf Jahren seien die Mietpreise im Kanton Zug laut ALG um rund 30 Prozent angestiegen – und weitere Steuersenkungen würden diesen Druck zusätzlich verstärken. «Zug braucht jetzt dringend Massnahmen für bezahlbaren Wohnraum statt ein zehntes Steuerpaket», lässt sich ALG-Präsident Luzian Franzini zitieren.