Mit den jüngsten Lockerungen der Corona-Massnahmen ist der gemeinsame Osterbrunch für viele Familien gerettet. Seit Montag dürfen sich wieder bis zu zehn Personen in Innenräumen treffen. Der Bundesrat hat aber vor weiteren Lockerungen abgesehen – weil die Fallzahlen wieder ansteigen. «Die Situation bleibt problematisch», sagte Bundesrat Alain Berset letzte Woche im Interview mit SRF.
Vom Gesundheitsminister gab es denn auch keine Empfehlung, wie sich die Bevölkerung an Ostern verhalten soll – im Gegensatz zu letztem Jahr, als es klar und deutlich hiess: «Bleiben Sie zu Hause.» Auch das Tessin, das letzten Frühling stark von der Corona-Pandemie betroffen war, ermahnte die Gäste aus der Deutschschweiz , von einer Reise in den Südkanton abzusehen. Es gibt aber dieses Jahr doch Möglichkeiten, das gemeinsame Osterfest etwas sicherer zu gestalten. Wir fassen zusammen.
Testen vor dem Festen
Seit dem 15. März werden die Kosten von Tests bei symptomlosen Personen übernommen – sofern es sich um sogenannte Schnelltests handelt. Der Bundesrat empfiehlt, sich vor gemeinsamen Treffen testen zu lassen, um die Gefahr einer Corona-Ansteckung zu minimieren.
Der Schnelltest hat eine Sensitivität von rund 80 Prozent. Er ist damit zwar nicht so genau wie ein PCR-Test, empfiehlt sich aber trotzdem – auch, weil die Virusvariante B.1.1.7, die derzeit die Mehrheit der Infektionen ausmacht, ansteckender ist. Fällt der Corona-Schnelltest positiv aus, muss ein zusätzlicher PCR-Test gemacht werden.
Auf der sicheren Seite an Ostern ist man also nur mit einem PCR-Test, den man ohne Symptome aber weiterhin selber bezahlt. Ein solcher empfiehlt sich, wenn die Verwandten, die einer Risikogruppe angehören, noch nicht geimpft wurden.
Nun ist ein negativer Test aber nur eine Momentaufnahme. Im schlimmsten Fall trägt man das Virus bereits in sich, die Virenlast ist aber erst am Tag nach dem Test genügend hoch, um bei einem erneuten Abstrich positiv anzuschlagen. Auch aus diesem Grund ist ein Schnelltest am Samstag vor dem Osterfest zu empfehlen – wenn denn eine Apotheke in der Nähe ist, die solche anbietet.
Das Angebot fällt derzeit eher klein aus: Von den 1800 Apotheken in der Schweiz würden derzeit nur etwa 280 Schnelltests durchführen, sagte Martine Ruggli, Präsidentin von Pharma Suisse, gegenüber SRF. In der Stadt Schaffhausen zum Beispiel mit immerhin 40'000 Einwohnerinnen und Einwohner sind Schnelltests an gerade einmal zwei Standorten möglich. Viele Apotheken scheitern an den strengen Auflagen der Kantone, um die Antigen-Tests überhaupt durchzuführen.
In einigen Apotheken muss zudem ein Termin vereinbart werden, um einen Schnelltest zu machen. «Es wird ein riesiger Run vor Ostern erwartet. Dass sich alle Menschen, die sich treffen wollen, in Apotheken testen lassen können, ist illusorisch», sagt SRF-Wissenschaftsredaktor Christian von Burg. Bleibt die Hoffnung, dass vor Ostern die Selbsttests für zu Hause verfügbar sind.
Selbstquarantäne als Alternative
Einige kennen das Prinzip schon vom letzten Weihnachtsfest: Das Risiko, dass man seine Liebsten ansteckt, lässt sich verkleinern, indem man sieben, besser zehn Tage vor dem Familienfest auf andere Treffen verzichtet. Dies wird für Alleinstehende mit Möglichkeit zum Homeoffice leichter umzusetzen sein als für Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter oder Personen, die auf dem Bau arbeiten.
Zu guter Letzt bleiben allen die bekannten Schutzmassnahmen: Masken tragen, Abstand halten, regelmässig Hände waschen und lüften.