- Der Topfavorit fürs FDP-Präsidium sagt ab: Ständerat Damian Müller verzichtet.
- Kommt es nun zu einem Co-Präsidium mit Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher und Ständerat Benjamin Mühlemann?
- Auch Fraktionschef Damien Cottier hat noch nicht abgesagt.
Er könnte ein Brückenbauer sein innerhalb der FDP: Unter anderem mit dieser Begründung wurde der Luzerner Ständerat Damian Müller als Topfavorit fürs FDP-Präsidium gehandelt, seit der Zürcher Nationalrat Andri Silberschmidt abgesagt hat. Doch nun meldet CH Media, dass er ebenfalls verzichtet.
«Es war kein einfacher Entscheid. Doch wenn ich Parteipräsident würde, müsste ich hundert Prozent da hineinstecken», erklärt Damian Müller gegenüber SRF News. «Und mit meinem Ständeratsmandat und meiner beruflichen Entwicklung hätte das alles keinen Platz gehabt. Da muss man ehrlich mit sich selber sein.»
Weg frei für Co-Präsidium?
Nun richten sich die Augen auf ein Ostschweizer Duo: Die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher und der Glarner Ständerat Benjamin Mühlemann überlegen sich eine Kandidatur, wollen sich zurzeit aber nicht äussern. Mühlemann kann sich ein Co-Präsidium vorstellen, von Vincenz-Stauffacher wird dasselbe kolportiert. Bekommt die FDP Schweiz also erstmals ein Co-Präsidium?
Die beiden ticken politisch ähnlicher, als ihr Ruf es vermuten lässt. Vincenz-Stauffacher hat sich einen Namen gemacht, indem sie als FDP-Frauenpräsidentin erfolgreich die Individualbesteuerungs-Initiative lancierte und dafür Unterstützung bei SP, GLP und Grünen fand. Zudem kämpfte sie, hier mit weniger Erfolg, zusammen mit der damaligen FDP-Präsidentin Petra Gössi für einen ökologischeren Kurs.
Der ehemalige Glarner Regierungsrat Benjamin Mühlemann hingegen ist erst seit eineinhalb Jahren im Ständerat und dort am ehesten als rigider Finanzpolitiker aufgefallen. Doch ein Vergleich von Mühlemanns und Vincenz-Stauffachers Politprofilen auf Smartvote zeigt: Die Unterschiede zwischen den beiden sind nicht riesig.
Die St. Gallerin ist europapolitisch etwas offener als Mühlemann, sie befürwortet die neuen Verträge mit der EU klar, während er noch unentschieden ist – vor allem wegen der geplanten dynamischen Rechtsübernahme. Auch gesellschaftspolitisch ist sie etwas offener als er. Aber in den Themen Umwelt, Migration, Wirtschaft, Sozialpolitik, Sicherheit und Finanzen positionieren sie sich sehr ähnlich. Ob sie sich auch auf persönlicher Ebene finden und ähnliche organisatorische Vorstellungen haben, dürften sie in den kommenden Tagen klären.
Bewerbungsfrist bis Mittwoch
Noch im Rennen ist auch Fraktionschef Damien Cottier. Er sagte zwar, die FDP brauche eher eine Deutschschweizer Führung, da sie vor allem dort gewinnen müsse. Aber eine Kandidatur hat er nicht ausgeschlossen. Die Bewerbungsfrist läuft am Mittwoch ab.