Zum Inhalt springen

Header

Audio
Anerkennung von Covid-Zertifikaten aus Drittstaaten: Die Kantone sind skeptisch
Aus HeuteMorgen vom 16.09.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 1 Minute 52 Sekunden.
Inhalt

Zertifikate aus Drittstaaten Die Kantone fürchten einen Mehraufwand

Der Bund plant, auch Covid-Zertifikate aus Drittstaaten anzuerkennen. Nicht alle begrüssen das.

Sie sind vollständig geimpft – und trotzdem wird ihr Zertifikat von der Schweiz bei der Einreise nicht anerkannt. So ergeht es derzeit allen Menschen, die in Nicht-EU-Staaten wie den USA, Indien oder China geimpft wurden. Dies gilt selbst dann, wenn der jeweilige Impfstoff in der Schweiz zugelassen ist.

Rund 50'000 solcher Gäste aus Drittstaaten halten sich laut Zahlen von Schweiz Tourismus derzeit in der Schweiz auf. Möchten Sie ins Restaurant oder an Veranstaltungen teilnehmen, müssen Sie sich regelmässig testen lassen, auch wenn Sie ein Zertifikat besitzen. Das soll sich gemäss Plänen des Bundesrats jedoch bald ändern.

Der Entscheid des Bundesrats geht in die richtige Richtung.
Autor: Ariane Rustichelli Direktorin Auslandschweizer-Organisation (ASO)

Seine Pläne kommen nicht nur beim Schweizer Tourismusverband gut an, sondern auch bei der Auslandschweizer-Organisation (ASO). Auch viele Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer leben schliesslich in Drittstaaten. ASO-Direktorin Ariane Rustichelli zeigt sich denn auch erfreut: «Der Entscheid des Bundesrats geht in die richtige Richtung.»

Allerdings verlangen sowohl Auslandschweizer-Organisation wie Tourismusverband vom Bundesrat noch mehr. Es sollen weit mehr Impfstoffe anerkannt werden als bisher, nämlich alle, die von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen sind. Darunter sind auch solche, die in der Schweiz noch keine Zulassung erhalten haben.

Der Regierungsrat schätzt das Betrugsrisiko beim Erwerb eines Schweizer Zertifikats als zu hoch ein, wenn diese Stoffe zugelassen wären.
Autor: Regierungsrat Kanton Zürich

Vielen Kantonen geht diese Forderung zu weit. Sie müssten nämlich prüfen, ob der Impf-Nachweis der eingereisten Person auch stimmt. «Der Regierungsrat schätzt das Betrugsrisiko beim Erwerb eines Schweizer Zertifikats als zu hoch ein, wenn diese Stoffe zugelassen wären», befürchtet etwa die Zürcher Kantonsregierung in einer Stellungnahme.

Der Aufwand zur Prüfung, Ausstellung, Personenidentifikation und Aushändigung von Zertifikaten ist ausserordentlich gross.
Autor: Kanton Basel-Stadt

Weil auch noch die Identität überprüft werden müsse, kämen die Kantone an ihre Grenzen, heisst es etwa beim Kanton Basel-Stadt, der diese Überprüfungen im Rahmen eines Pilotversuchs schon testet: «Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der Aufwand zur Prüfung, Ausstellung, Personenidentifikation und Aushändigung von Zertifikaten ausserordentlich gross ist.»

Darum ist auch für weitere Kantone klar, dass der Bund mithelfen soll, beispielsweise bei den Kontrollen. Tue er dies nicht, müsse man halt gefälschte Corona Zertifikate in Kauf nehmen.
                

HeuteMorgen, 16.09.2021, 06:00 Uhr.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel