- Mit der Zahlung von Bussgeldern und einem dreijährigen Amtsverzicht von Tesla-Chef Musk soll der Rechtsstreit der US-Börsenaufsicht mit dem E-Auto-Konzern Tesla abgewendet werden.
- Darüber hinaus sollen unabhängige Direktoren in den Verwaltungsrat berufen werden.
- Ein Gericht muss die getroffene Vereinbarung aber noch bestätigen.
Überraschend legen die US-Börsenaufsicht SEC und der Elektroauto-Pionier Tesla ihren Streit über Tweets von Tesla-Chef Elon Musk bei. Das Unternehmen und sein Frontmann zahlen jeweils 20 Millionen Dollar, teilte die SEC mit. Zudem lege Musk für drei Jahre das Amt des Aufsichtsratschefs nieder. Seinen Posten als Konzernchef behalte er dagegen.
Ein Gericht muss dem Vergleich aber noch zustimmen, der überdies Reformen bei Tesla vorsieht. So müsse das Unternehmen unter anderem laut dem Sender CNBC und der «Washington Post» zwei unabhängige Direktoren in seinen Verwaltungsrat berufen.
«Falsch und irreführend»
Die SEC hatte den weltweit bekannten Manager vor dem US-Bundesgericht Manhattan wegen Betrugs verklagt. Er habe «falsche und irreführende» Twitter-Nachrichten über einen angeblich geplanten Börsenrückzug des Autobauers verfasst.
Musk liess erklären, er habe nichts Falsches getan und sei traurig und enttäuscht über die Klage. Er habe immer im Sinne der Wahrheit, der Transparenz und der Investoren gehandelt.
Lebenslange Strafe gefordert
Für Musk stand viel auf dem Spiel: Die Behörde warf ihm in einer Klage vor, Anleger in die Irre geführt zu haben, und wollte erreichen, dass er auf Lebenszeit aus Chefetagen börsennotierter US-Unternehmen verbannt wird.
Die SEC kam zu dem Schluss, dass Musk zwar mit potenziellen Geldgebern über einen Börsenrückzug von Tesla gesprochen habe - aber nur sehr vage. Es seien weder der Preis von 420 Dollar besprochen noch formelle Finanzierungsvereinbarungen abgeschlossen worden, hiess es in der Klage.
Bussgeld soll Anlegern zugute kommen
Für Anleger habe es aber durch Musks Tweets nach einem praktisch beschlossenen Deal ausgesehen, so dass sie zu Aktienkäufen verleitet worden seien. Folglich habe Musk Investoren bewusst oder durch Leichtsinn betrogen, argumentierte die SEC.
Die zusammengerechnet 40 Millionen Dollar von Tesla und Musk sollen deshalb Anlegern zugute kommen. Die Tesla-Aktien waren am Freitag nach Bekanntwerden der Klage der SEC sofort um rund zwölf Prozent eingebrochen.