Die Europacup-Einsätze früh in dieser Saison tragen Schuld daran, dass es in der Super League am Mittwochabend zu zwei Nachholpartien der 4. Runde kommt. Alle in den Playoffs engagierten Schweizer Klubs wurden nämlich zwischen Hin- und Rückspiel in der hiesigen Meisterschaft geschont.
Von den letzten Teams, die nun diesen Rückstand an Matches aufholen müssen, hat sich die Wettbewerbs-Fokussierung einzig für Lausanne-Sport bewährt. Die Waadtländer übersprangen zum Ende einer langen, zermürbenden Quali-Kampagne auch die deutlich höher dotierte Hürde Besiktas Istanbul. Ab 2. Oktober werden sie mit Auftritten in der Hauptrunde in der Conference League belohnt.
Diesem Effort zollt das Team des neuen Cheftrainers Peter Zeidler dafür im Schweizer Championat Tribut, richtig heftig. Und zusammen mit Lausanne verharren – sogar schon seit Saisonbeginn – das im Europacup ausgeschiedene Servette und der FC Lugano im Tief. Weiter vereint die drei, dass die vergangene Runde am Wochenende ausnahmslos nichts abgeworfen hat. Vor den Einsätzen am Mittwoch schrillen deshalb gleich dreifach die Alarmglocken – eine Auslegeordnung zu den beiden Affichen:
Sion vs. Servette
Die Genfer warten auch nach 5 Runden noch immer auf ihren ersten «Dreier» in der Super League. Mit erst 6 erzielten Goals stellen sie zudem die zweitschwächste Offensive der Liga – diese Einstufung ist ein Spiegelbild zum vorletzten Tabellenrang.
Die Massnahme mit der Trainer-Entlassung hat Servette längst getroffen – und dabei die Wirkung voll verfehlt. Der vor mittlerweile gut 5 Wochen als Nachfolger Thomas Häberlis installierte Jocelyn Gourvennec bejubelte in 6 Anläufen bislang einzig einen (kaum aussagekräftigen) Sieg gegen einen Cup-Underdog und 2 Remis auf der europäischen sowie nationalen Bühne.
Nun ruft das Rhone-Derby – und immer lauter die Forderung nach der schnellen Trendwende. Beim ersten Kräftemessen seit Sions Aufstieg im Frühling 2024 reüssierte Servette mit 3:0. Von den damaligen Torschützen ist einzig noch Gaël Ondoua da (aber ohne grossen Einfluss in der laufenden Saison), nicht mehr aber Dereck Kutesa und Enzo Crivelli. In den letzten beiden Direktduellen hielten die Walliser mit 3:3 und 1:1 stark dagegen. Und mit 10 Punkten aus bisher 5 Matches herrscht bei Sion aktuell auch wenig Grund zur Besorgnis.
Lugano vs. Lausanne
Die beiden Teams dümpeln vor dem Aufeinandertreffen in der Liga mit erst 3 eingefahrenen Zählern an Ort und Stelle. Dafür, dass der Angriff noch zahmer sein kann als jener von Servette, steht Lugano: mit bislang 5 Super-League-Törchen.
Die Romands stehen bei 4 Liga-Pleiten de suite. Die Tessiner haben mitten in dieser Durststrecke mit dem 3:1-Heimsieg über Meister Basel immerhin ein Lebenszeichen ausgesandt. Sogleich sind sie aber wieder in der Versenkung verschwunden, inklusive dem blamablen Cup-Scheitern gegen den Promotion-League-Vertreter SC Cham. Und nun reist Lausanne an, das man fast auf den Tag genau vor einem Jahr letztmals hatte schlagen können: am 18.9.2024 auswärts mit 2:1. Es folgten 2 Niederlagen und 1 Remis – insgesamt 7 Gegentreffer in diesen 3 letzten Direktduellen. Hoffnung liest sich anders ...