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Viren bekämpfen: mehr Mitgefühl, weniger Stigma

Es ist paradox: Wenn die Gesellschaft erkrankte Menschen ausschliesst, so hilft das einer ansteckenden Krankheit, sich zu verbreiten. Auch bei Corona gilt es darum, Stigmatisierung zu verhindern.

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Sich vor einer ansteckenden Krankheit schützen zu wollen, ist normal. Aber wenn wir zu sehr auf Abstand gehen, kommt es zur Stigmatisierung. Nämlich dann, wenn Erkrankte und die Menschen, die sich um sie kümmern, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Oder, wenn man den Erkrankten die Schuld an ihrer Krankheit gibt.

Das ist fatal. Denn Stigma hilft einer Krankheit, sich zu verbreiten. Ein Beispiel dafür ist HIV. Obwohl wir HIV eigentlich behandeln könnten, so dass Erkrankte nicht mehr ansteckend sind, haben wir das Virus nicht ausrotten können. Das Problem: Aus Angst, ausgeschlossen zu werden, lassen sich gewisse Erkrankte gar nicht erst testen. So kann sich das Virus weiterverbreiten.

Ein Rezept gegen das Stigma ist mehr Mitgefühl. Wir müssen uns bewusst machen: Wer krank ist, ist nicht selbst daran schuld. In den allermeisten Fällen hatte er oder sie einfach Pech.

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