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1. SRG-Umfrage auf einen Blick Abstimmungen vom 28. September: Die Fronten sind klar abgesteckt

Wäre bereits am 10. August 2025 abgestimmt worden, wären die Abschaffung des Eigenmietwerts sowie das E-ID-Gesetz angenommen worden. Doch der Stand der Meinungsbildung ist bei den Vorlagen unterschiedlich fortgeschritten. Die Konfliktmuster sind jedoch erwartbar eindeutig.

Am 28. September entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Abschaffung des Eigenmietwerts – verknüpft mit einem Bundesbeschluss über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften – und über die Einführung der E-ID. Der Stand der Meinungsbildung ist bei der E-ID mittelmässig fortgeschritten, während der Wissensstand bei der Liegenschaftsbesteuerung noch ausbaufähig ist.

Wohneigentümer gegen Mieter bei der Abschaffung des Eigenmietwerts

Bei der Abschaffung des Eigenmietwerts ist die Zustimmung für die Vorlage unter den Befragten bei 58 Prozent. Hier waren die Konfliktmuster erwartbar. Wohneigentümerinnen und -eigentümer unterstützen die Vorlage zu fast 70 Prozent, während die Mietenden den Bundesbeschluss mehrheitlich ablehnen. In der Deutschschweiz ist die Zustimmung deutlich höher als in der lateinischen Schweiz. Auch bei der Parteienbindung sind keine Überraschungen zu Tage gekommen: Das linke politische Spektrum stimmt deutlich verhaltener der Abschaffung zu, als die politische Mitte und das rechtsbürgerliche Lager.

Bei der E-ID spielt das Vertrauen in die Regierung eine grosse Rolle

Die Zustimmung zum E-ID-Gesetz fällt bislang relativ komfortabel aus. 60 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden würden der Vorlage bestimmt oder eher zustimmen. Die E-ID-Thematik ist bereits jetzt stark politisiert und eng mit Fragen des institutionellen Vertrauens verbunden. Stimmberechtigte mit hohem Vertrauen in die Regierung sprechen sich deutlich für das E-ID-Gesetz aus. Personen mit einem tieferen Bildungsstand sind gegen die E-ID. Die Befürchtung, dass ältere Menschen bei einer Einführung der E-ID technisch überfordert werden, konnte das Umfrageinstitut GFS Bern zwar darlegen, die Zustimmung bleibt aber bis hin zur Gruppe der Pensionierten mehrheitlich.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 28. September 2025 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 4. und 18. August 2025 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 13’761 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 505 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte.

Bei 505 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden Personen online und via Social Media befragt. Die Teilnehmenden wurden dazu unter anderem über die Webportale der SRG rekrutiert. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 13'256 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil.

Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von GFS Bern.

Abstimmungsspecial

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Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 28. September 2025.

SRF 4 News, 22.08.2025, 6 Uhr ; 

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