Am 28. September entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Abschaffung des Eigenmietwerts – verknüpft mit einem Bundesbeschluss über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften – und über die Einführung der E-ID. Der Stand der Meinungsbildung ist bei der E-ID mittelmässig fortgeschritten, während der Wissensstand bei der Liegenschaftsbesteuerung noch ausbaufähig ist.
Wohneigentümer gegen Mieter bei der Abschaffung des Eigenmietwerts
Bei der Abschaffung des Eigenmietwerts ist die Zustimmung für die Vorlage unter den Befragten bei 58 Prozent. Hier waren die Konfliktmuster erwartbar. Wohneigentümerinnen und -eigentümer unterstützen die Vorlage zu fast 70 Prozent, während die Mietenden den Bundesbeschluss mehrheitlich ablehnen. In der Deutschschweiz ist die Zustimmung deutlich höher als in der lateinischen Schweiz. Auch bei der Parteienbindung sind keine Überraschungen zu Tage gekommen: Das linke politische Spektrum stimmt deutlich verhaltener der Abschaffung zu, als die politische Mitte und das rechtsbürgerliche Lager.
Bei der E-ID spielt das Vertrauen in die Regierung eine grosse Rolle
Die Zustimmung zum E-ID-Gesetz fällt bislang relativ komfortabel aus. 60 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden würden der Vorlage bestimmt oder eher zustimmen. Die E-ID-Thematik ist bereits jetzt stark politisiert und eng mit Fragen des institutionellen Vertrauens verbunden. Stimmberechtigte mit hohem Vertrauen in die Regierung sprechen sich deutlich für das E-ID-Gesetz aus. Personen mit einem tieferen Bildungsstand sind gegen die E-ID. Die Befürchtung, dass ältere Menschen bei einer Einführung der E-ID technisch überfordert werden, konnte das Umfrageinstitut GFS Bern zwar darlegen, die Zustimmung bleibt aber bis hin zur Gruppe der Pensionierten mehrheitlich.