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Grosses Ski-Lazarett Wer wann zurückkehrt – und wer vielleicht gar nicht

Dreieinhalb Monate vor den Olympischen Spielen arbeiten mehrere Ski-Stars an ihren Comebacks. Eine Wasserstandsmeldung vor dem Saisonauftakt in Sölden.

Zwei Skifahrer in Winterkleidung bereiten sich vor.
Legende: Der eine ist noch weit vom Comeback weg, der andere kurz davor Cyprien Sarrazin und Alexis Pinturault. Getty Images/Alexis Boichard/Agence Zoom

Marcel Hirscher

Der achtfache Gesamtweltcupsieger aus Salzburg, der seit dem Comeback vor einem Jahr für die Niederlande fährt, zog sich vor gut elf Monaten im Training einen Kreuzbandriss und eine Kapselverletzung im Knie zu. Seit September befindet er sich wieder im Schneetraining. Das Comeback bereits an diesem Wochenende in Sölden entfällt primär deshalb, weil der 36-Jährige laut Patrick Riml, dem Projektchef von Hirschers Sponsor Red Bull, zuletzt zweieinhalb Wochen krank war.

Aleksander Kilde

Der norwegische Speedfahrer schlug im Januar 2024 im Ziel-S von Wengen hart in den Fangnetzen auf. Er zog sich eine klaffende Fleischwunde im Unterschenkel und eine komplexe Schulterverletzung zu. Fünfmal musste Kilde in der Folge operiert werden. Ein Infekt in der Schulter warf den 33-Jährigen ausserdem noch einmal zurück. Obwohl Kilde die lädierte Schulter erst um 90 Grad anwinkeln kann, steht er inzwischen wieder auf den Ski. Er will im Dezember in den Weltcup zurückkehren.

Cyprien Sarrazin

Der französische Speed-Spezialist hob im Dezember 2024 in Bormio in hohem Tempo unkontrolliert ab und erlitt ein subdurales Hämatom, eine Blutansammlung zwischen den äussersten Hirnhäuten. Dem 31-Jährigen musste ein Loch in den Schädel gebohrt werden. Er hatte Glück, nicht auf der rechten Seite gelähmt zu sein und einen Teil des Sprachzentrums zu verlieren. «Ich bin fast gestorben. Ich habe Riesenglück, dass ich heute ohne Spätfolgen bin», sagt Sarrazin, der ein Comeback anstrebt. Die aktuelle Saison kommt für ihn aber noch zu früh.

Alexis Pinturault

Ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss brachte ein Sturz im Super-G in Kitzbühel Pinturault um die Teilnahme an der WM 2025. Der 34-jährige französische Allrounder zog sich einen Bruch am inneren Schienbeinplateau im rechten Knie sowie eine Verletzung am Innenmeniskus zu, konnte das Sommertraining nach einer sechswöchigen Pause aber normal bestreiten. Im Riesenslalom in Sölden ist der Gesamtweltcupsieger von 2021 wieder dabei. Er werde sich in der Olympiasaison voll auf den Riesenslalom konzentrieren, kündigte Pinturault an und deutete an, dass es seine letzte Profisaison sein könnte.

Federica Brignone

Die italienische Dominatorin der letzten Saison zerfetzte sich im Frühling an den italienischen Meisterschaften das linke Knie. Sie brach sich das Schien- und Wadenbein und riss sich das Kreuzband. Die Teilnahme an den Winterspielen in der Heimat verkommt für die Mailänderin zu einem Wettlauf gegen die Zeit. «Ich arbeite mir den Hintern ab, um teilnehmen zu können», sagte die 35-Jährige unlängst. «Wann ich wieder Ski fahre und Rennen bestreite? Ich weiss es nicht.»

Petra Vlhova

Die Technikerin aus der Slowakei zog sich im Januar 2024 im Heimrennen in Jasna einen Innenband- und Kreuzbandriss zu. Mehr als ein Jahr später musste sie sich wegen Problemen am Knorpel einer weiteren Operation unterziehen. Die 30-jährige Gesamtweltcupsiegerin von 2021 malte im Mai schwarz: «Ich weiss nicht, ob ich jemals wieder Ski fahren kann. Es ist ganz schwierig, eine Prognose abzugeben.» Ausgang offen.

Ski alpin

Radio SRF 3, 20.10.2025, 08:31 Uhr ; 

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