«Einer der kältesten Monate seit Messbeginn», so etwas werden wir hier an dieser Stelle wahrscheinlich nie mehr vermelden können. Viel eher werden aufgrund der Klimaerwärmung die Rekorde nach oben gebrochen.
Obwohl sich wahrscheinlich viele in den vergangenen Tagen über kalte Finger oder Ohren beklagt haben, der Januar 2023 war vielerorts 1 bis 2 Grad wärmer als im Schnitt der Jahre 1991 bis 2020. Hauptgrund ist der extrem warme Start ins neue Jahr. In Delémont/JU war es am ersten Januar mit 20.2 Grad so warm wie noch nie. Es war mehr als 15 Grad wärmer als man an einem 1. Januar erwarten dürfte. In den Bergen liegt das Monatsmittel an einigen Stationen etwas unter der Norm.
Typisch Januar 2023
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Bild 1 von 11. Silsersee /GR. Nur langsam gefrierender Silsersee. Bildquelle: Beate Reissmann.
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Bild 2 von 11. Schüpfen/BE. Grau in grau in grau unter der Hochnebeldecke. Bildquelle: Franz Knuchel.
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Bild 3 von 11. Cousimbert/FR. Rauhreif dank anhaltender Bise. Bildquelle: Daniela Bock-Schwaller.
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Bild 4 von 11. Rigi Staffel/SZ. Halos ohne Ende über dem Nebelmeer. Bildquelle: Martin Kühne.
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Bild 5 von 11. Sihlgalerien Sihlmatt Menzingen, ZG . Grosse Eiszapfen im Flachland. Bildquelle: Peter Bumbacher .
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Bild 6 von 11. Lugano/TI. Immer wieder wolkenlos im Tessin. Bildquelle: Heidi Erni Labhart .
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Bild 7 von 11. Planplatten/BE. Blick auf das Nebelmeer. Bildquelle: Bernadett Barta.
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Bild 8 von 11. Badewetter am Walensee. Das Wasser ist frisch, die Luft weniger. Bildquelle: Lucia van Goor.
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Bild 9 von 11. Bienen bei der Arbeit bei Neftenbach/ZH. Nicht typisch für Januar, aber typisch Januar 2023. Bildquelle: Reto Braunschweiler.
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Bild 10 von 11. Uebeschi/BE. Kitschige Sonnenaufgänge gab's viele. Bildquelle: Urs Moser.
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Bild 11 von 11. Brunni/SZ. Kein Schnee, leider auch typisch Januar 2023. Bildquelle: Anges Szabo.
Nach milder Südwestlage kam die Bise
Stark vereinfacht kann man festhalten: Die erste Monatshälfte war mit Südwestwind sehr mild, dann mit Nordostwind (Bise) eher kühl, aber auch grau. In Bern gab es am 17. Januar ein paar Zentimeter Schnee. Diese wurden dank Temperaturen unter der Norm und kaum Sonnenschein bis zum Monatsende konserviert.
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Bild 1 von 3. Sonnenschein. Die letzte Januarwoche war grau. Mal hellgrau, mal dunkelgrau, aber die Sonne zeigte sich nicht, zumindest nicht in Bern. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 2 von 3. Temperatur. Die kühlen Tage ab Mitte Monat konnten die warmen Tage nicht kompensieren. In Bern lag das Temperaturmittel 1.6 Grad über der Norm (1991/2020, orange Linie). Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 3 von 3. Sonnenschein. Dass die Sonne durchaus da war, zeigt das Jungfraujoch. Aber auch dort gab es nur rund 80% Sonnenstunden im Vergleich zur Norm. Bildquelle: SRF Meteo.
Und der Schnee in den Alpen?
Auch wenn in Bern der Schnee lange Zeit konserviert wurde, tief Winter war es im Januar 2023 nicht. Im Flachland waren die Schneemengen gelinde gesagt bescheiden, aber auch in den Bergen wurde das Schneedefizit vom Dezember 2022 nur stellenweise kompensiert. Ende Januar liegt im Unterwallis, sowie in den Waadtländer und Freiburger Alpen in etwa so viel Schnee wie normal um diese Jahreszeit. Sonst beträgt die Schneehöhe verbreitet 30 bis 60 Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt.