Die Hamas: Die «Bewegung des islamischen Widerstandes» wurde als Ableger der Muslimbrüder gegründet. Die Hamas ist eine radikalislamische Organisation. Sie lehnt das Existenzrecht Israels ab und folgt dem bewaffneten Dschihad. Von der EU, den USA und Ägypten wird sie als Terrororganisation eingestuft. Auch in der Schweiz hat der Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung geschickt ( unsere Analyse dazu ).
Neben dem gewalttätig agierenden Arm ist die Hamas auch politische Partei und karitative Organisation. Im Januar 2006 gewann sie die Mehrheit im damaligen palästinensischen Parlament und hat seither die politische Macht in Gaza. Diesen Sieg erlangte sie auf Kosten der Fatah – wichtigster politischer Unterschied ist, dass die Hamas den Friedensprozess von Oslo kategorisch ablehnt, da damit der israelische Staat akzeptiert wurde.
Die Hisbollah: Die libanesische Hisbollah – genannt «Partei Gottes» – ist eine islamistische schiitische Organisation. Sie entstand ab 1982 als paramilitärische Organisation beim Widerstand gegen die israelische Invasion Libanons. Israel griff in den libanesischen Bürgerkrieg ein, um die damals militante PLO zu vertreiben. Seit der Gründung der Hisbollah steht der bewaffnete Kampf gegen Israel im Zentrum. Immer wieder werden Raketen in Richtung Israel abgeschossen, so auch im aktuellen Konflikt .
Neben dem bewaffneten Arm ist die Hisbollah auch politische Partei und verfügt über Wohltätigkeitsnetzwerke, die stellenweise staatliche Strukturen ersetzen. Die Hisbollah ist die wichtigste nicht staatliche Verbündete des Irans. Von Beginn an lieferte Iran Waffen und Geld. Die USA, Kanada und Israel stufen die Hisbollah als terroristische Organisation ein; die EU den bewaffneten Arm.
Die Fatah: Die «Bewegung zur nationalen Befreiung Palästinas» ist eine säkulare politische Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Sie ist die stärkste Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). In ihren Anfängen führte sie Guerilla-Aktionen gegen die israelische Besetzung durch. Beim Oslo-Friedensprozess im Jahr 1993 akzeptierte sie aber das Existenzrecht Israels, bekannte sich zum Friedensprozess inklusive Zweistaatenlösung und schwor dem Terrorismus ab.
Anfangs der 2000er-Jahre nahm die Beliebtheit der Fatah ab, was in der Wahlniederlage im Jahr 2006 mündete. Ab 2007 kam es zur Machtteilung innerhalb der palästinensischen Gebiete: Das Westjordanland und Ostjerusalem sind seither unter Kontrolle der Fatah, der Gazastreifen wird von der Hamas kontrolliert. Von der internationalen Gemeinschaft wird die von der Fatah geführte Palästinensische Autonomiebehörde als Vertretung des palästinensischen Volks anerkannt.
Islamischer Dschihad: Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) wurde wie die Hamas als Ableger der Muslimbrüder gegründet. Die im Gazastreifen aktive islamistische Terrorgruppe hat zum Ziel, einen palästinensischen Staat zu errichten, der neben dem Westjordanland und Gaza auch das aktuelle Gebiet des Staats Israel umfasst.
Im Gegensatz zur Hamas steht PIJ steht ausserhalb des legalen Parteiensystems. Der PIJ führt militärische Aktionen wie Selbstmordattentate durch und beschiesst Israel.
Huthi-Rebellen: Wie die Hisbollah werden auch die Huthi-Rebellen aus Jemen von der israelfeindlichen Regionalmacht Iran finanziert. 2014 stürmten sie die jemenitische Hauptstadt Sanaa und vertrieben die Regierung. Mittlerweile reichen die Kapazitäten der Huthis weit über Jemen hinaus. Mit ihren Waffen können sie Ziele in Israel und im Roten Meer erreichen. Dort haben sie den globalen Seehandel ins Visier genommen und Anschläge auf Transportschiffe im Roten Meer verübt.