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2. SRG-Umfrage auf einen Blick Beim Eigenmietwert wird es spannend – die E-ID ist stabil im Ja

Der Bundesbeschluss über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften – Abschaffung des Eigenmietwerts – startet unter Druck in die Schlussphase des Abstimmungskampfs. Dem gegenüber weist die E-ID-Vorlage eine stabile Mehrheit auf.

Wäre bereits am 6. September abgestimmt worden, wäre der Eigenmietwert knapp abgeschafft und das E-ID-Gesetz deutlich angenommen worden. Die Stimmverhältnisse erweisen sich bei der E-ID-Vorlage als stabil. Die Zustimmung zur Abschaffung der Liegenschaftsbesteuerung bröckelt jedoch. Für eine Behördenvorlage ist dies eher ein unüblicher Verlauf der Meinungsbildung. Das Forschungsinstitut GFS Bern beobachtet dies aber in jüngerer Vergangenheit häufiger, wie Lukas Golder vom GFS an einer Medienkonferenz sagte.

Mieter gegen Hauseigentümer – wer gewinnt?

Die anfängliche Zustimmung zum Bundesbeschluss über die Liegenschaftssteuern ist während der Hauptkampagnenphase unter Druck geraten. So ist der Zustimmungswert um 11 Prozentpunkte gesunken. Das Forschungsinstitut GFS Bern wertet dies als einen deutlichen Nein-Trend. Bei dieser Vorlage öffnen sich die Fronten primär zwischen Mietern und Hauseigentümern sowie zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Während Mieter klar gegen die Vorlage sind, befürworten die Hauseigentümer die Annahme des Bundesbeschlusses. Die Hoffnung, später Hauseigentum zu erwerben oder zu erben, verändert dieses Konfliktmuster nicht. Weiter sieht GFS Bern bei den Sprachregionen einen Röstigraben.

Keine Trendumkehr: stabile Ja-Mehrheit bei der E-ID

Beim E-ID-Gesetz sind die Mehrheiten klarer. 59 Prozent der Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, hätten Anfang September der E-ID zugestimmt. Damit sind die Verhältnisse im Vergleich zum Vormonat praktisch stabil geblieben. Eine Polarisierung findet hier vor allem beim Regierungsvertrauen statt. Personen, die der Regierung misstrauen, sind mehrheitlich gegen die Vorlage. Stimmberechtigte mit hohem Vertrauen in die Regierung sprechen sich deutlich für das E-ID-Gesetz aus. GFS Bern sieht zudem einen Stadt-Land-Graben. In den Agglomerationen und in den Städten wollen die Stimmberechtigten ein deutliches Ja in die Urne werfen – auf dem Land ist man skeptischer.

Die Eckwerte der Umfrage

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Die Umfrage zur Abstimmung vom 28. September 2025 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 3. und 11. September 2025 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 14’416 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Befragungsarten: telefonisch, online und via Social Media

Telefonisch befragt wurden Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten.

Zusätzlich wurden Personen online befragt. Die Teilnehmenden wurden dazu über die Webportale der SRG rekrutiert. Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil.

Die Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Weitere Personen wurden über Social-Media-Kanäle befragt. Rekrutiert wurden diese Befragten über Social Media Ads vom Unternehmen Boomerang Ideas. Die über KI generierten Ads werden gezielt auf verschiedenen Plattformen für Personen mit unterschiedlichem Alter, aus verschiedenen Regionen und mit beiden Geschlechtern ausgespielt. Befragt wurden einzig die Stimmabsichten zur Vorlage, keine Argumente.

Weitere Informationen zur Methode

Umfragen sind Momentaufnahmen

Der statistische Fehler beträgt gemäss GFS Bern +/-2.8 Prozentpunkte. Bei einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Das Forschungsinstitut GFS Bern führte zwei Umfragen zur Abstimmung vom 28. September 2025 durch. Die Autoren der Umfrage betonen, die Ergebnisse seien kein vorweggenommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung. Aussagen über den Trend in der Meinungsbildung können allenfalls bei der zweiten Umfrage, welche vor der Schlussmobilisierung durchgeführt wird, gemacht werden.

Den gesamten Bericht zur SRG-Umfrage finden Sie auf der Seite von GFS Bern.

Abstimmungsspecial

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Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 28. September 2025.

SRF 4 News, 17.9.2025, 6:00 Uhr ; 

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