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Bester Jazz des Jahres Warme Klänge und groovende Rhythmen: Die Jazz-Highlights 2025

Die Jazzredaktion teilt die besten Jazz-Eindrücke des zu Ende gehenden Jahres – von Rita Payés bis Sonja Ott.

1. Rita Payés am Jazznojazz-Festival in Zürich

Sie vermisse oft die Wahrheit in der heutigen Musik, erzählt mir die Posaunistin und Sängerin Rita Payés wenige Stunden vor ihrem Konzert am Jazznojazz Festival in Zürich. Und steht dann auf der Bühne genau dafür ein. Für diesen einen Moment der Wahrheit, wo im Konzert alles zusammenkommt, die Musik, die Tagesform der Band, das Publikum. Sie klingt organisch und warm, echt und voller Liebe. Musik wie ein Gegengift zur heutigen Zeit. (Jodok Hess)

2. Nonchalante Dringlichkeit: Miss C-Line

Carolina Victoria Müller alias Miss C-Line segelt als Rapperin, wenn nötig hart am Wind, gibt andernorts lässig Seil und groovt selbst über ungerade Jazzrhythmen gewaltig. Auch als Neo-Soulerin in eigenen Songs überzeugt Miss C-Line. Und bei Bedarf fährt sie ihren Sound zum Breitband-Erlebnis hoch: Stimmeffekte mischt die am Jazzcampus Basel ausgebildete Sängerin und Produzentin live. Eine brillant vielseitige Schweizer Künstlerin mit starker Bühnenpräsenz. (Annina Salis)

3. Das Album «Sonor» der mongolischen Sängerin Enji

«Sonor» bedeutet «lauschen» auf Mongolisch – Enjis Muttersprache. Und «Sonor» heisst auch das neuste Album der Jazzsängerin, die heute in Deutschland lebt. Ihre Songs schreibt und singt sie in Mongolisch. Das Raue der Sprache bekommt viel Raum, denn die Stücke sind minimalistisch arrangiert, feinfühlig gesungen und Gitarre und Bass mit Liebe zum Detail ausgearbeitet. Voller eingängiger und dennoch klug gebauter Melodien, entfaltet «Sonor» eine grosse Ruhe, ist dabei berührend und persönlich. Achtung, es summt weiter im Kopf – noch Tage danach! (Luca Koch)

4. Kenny Barron mit dem Album «Songbook»

Das gab’s noch nie: ein Album voller eigener Songs von Pianist Kenny Barron, sonst vor allem als genialer Begleiter bekannt. Mit Texten von einer Freundin der Familie, der Sängerin und Texterin Janice Jarrett. Gesungen von den Allerbesten, vom kernigen Kurt Elling zum Beispiel, oder von der genialen Cécile McLorin Salvant. Was für eine schöne Ergänzung zum Alterswerk vom 82-jährigen Barron, diesem Silberrücken unter den Jazzpianisten. (Jodok Hess)

5. Sonja Ott mit «Kinora»-Sextett

Trompeterin Sonja Ott sieht Farben, wenn sie Musik macht. Vor allem aber lässt sie alle andern (also die nicht-Synästheten) nicht im Regen stehen, sondern hat, zusammen mit ihrem Co-Leader Philipp Leibundgut am Schlagzeug, ein wunderbar buntes Programm für Jazz-Sextett geschrieben. Und ergänzt das Gesamtkunstwerk an den Live-Konzerten mit grossen Farbtafeln und Beleuchtung. Die reinste Anti-Winterdepressions-Kur. (Jodok Hess)

Jahresrückblick 2025: Die Übersicht

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Von Film bis Literatur: Was uns 2025 in der Kultur überraschte, beeindruckte – und bisweilen auch enttäuschte. Die Rückblicke finden Sie sukzessive hier:

  • Die besten Bücher
  • Die Sachbuch-Highlights

 

Radio SRF 1, Spasspartout, 10.12.2025, 20:00 Uhr ; 

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