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Bergsturz in Blatten VS Nationalratspräsidentin fordert Gesetz für Katastrophenhilfe

  • Nationalratspräsidentin Maja Riniker hat bei einer Rede in Blatten VS eine neue Gesetzesgrundlage für die Katastrophenhilfe gefordert.
  • Der Bergsturz im Walliser Lötschental habe die Dringlichkeit dazu aufgezeigt.

Solidarität könne man nicht verordnen, Prävention hingegen schon, sagte die FDP-Politikerin. Riniker forderte deshalb grundlegende Diskussionen, wie man mittel- und langfristig mit solchen Katastrophen umgehen soll, die der Klimawandel mit sich bringe.

Zu klären seien raumplanerische Fragen, Schutzmassnahmen und letztlich finanzielle Mittel, sagte Riniker im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie appellierte zudem an den Zusammenhalt zwischen den ländlichen und städtischen Regionen in der Schweiz.

Überschwemmte Häuser davor Geröll
Legende: Das Dorf Blatten im Wallis wurde von einem massiven Felssturz getroffen, der durch den teilweisen Einsturz des Birchgletschers verursacht wurde und schwere Schäden verursachte. (20. Juni) KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

Der Besuch vor Ort habe sie noch mehr erschüttert, als es die vielen Bilder zuvor schon getan hatten, so die höchste Schweizerin weiter. Sie hätte die Trauer über den Verlust der Menschen dort deutlich gespürt, beispielsweise als ihr eine Hotelbesitzerin von ihrem Schicksal erzählte.

«Im Gespräch mit dem Gemeindepräsidenten wurde mir klar, dass Zeit der grösste Gegner der Betroffenen ist. Die Leute leiden und brauchen dringend eine neue Perspektive und einen Neuanfang», so Riniker weiter. Es sei die Aufgabe und Verantwortung der Politik, die Menschen dabei zu unterstützen.

Furcht vor Situation in Brienz GR

Dass im Bündner Bergdorf Brienz eine ähnliche Situation droht, erfüllt Riniker mit Angst, wie sie gegenüber Keystone-SDA sagte. Aber sie habe auch grosses Vertrauen in die Einsatzkräfte und Entscheidungsträger, die mit frühzeitigen Massnahmen Menschenleben retten.

Dunkelhaarige Frau im Nationalratsaal
Legende: Nationalratspräsidentin Maja Riniker hatte zuvor schon an der Session zu Spenden für Blatten aufgerufen. (2. Juni) KEYSTONE/Alessandro della Valle

Brienz ist seit letztem November wegen einer drohenden Steinlawine im Umfang von 1.2 Millionen Kubikmeter evakuiert. Zuletzt geriet auch ein Plateau oberhalb des Dorfes von 500 Kubikmetern Fels in Bewegung – und droht abzustürzen.

Beides zusammen könnte das Bergdorf verschütten. Die Region ist alarmiert, der Zugang zum Dorf komplett abgesperrt. Zum Vergleich: In Blatten stürzten Ende Mai rund drei Millionen Kubikmeter Material ins Dorf.

SRF 4 News, 21.06.2025, 12 Uhr ; 

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