Die Lonza findet den Weg durch den Schuttkegel.
In Blatten und Ried werden Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Franken erwartet, schätzt der Schweizerische Versicherungsverband SVV .
Aktuelle Drohnenbilder zeigen: Das Wasser der Lonza bahnt sich einen Weg durch die 2.5 Kilometer langen Schuttmassen und fliesst ab.
Der See in Blatten wird kleiner. Der Regionale Führungsstab geht derzeit nicht davon aus, dass das Wasser über den Schuttkegel schwappen wird.
Zuvor ist der Pegel der Lonza gestiegen und der neue See drohte überzulaufen.
Reuters/Maxar Technologies
Geröll-, Fels- und Eismassen auf einer Satellitenaufnahme.
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Das Unbehagen bleibt: Auch am Donnerstag sind vom gegenüberliegenden Hang aus weiterhin Abbrüche zu hören und zu sehen.
Es sei wichtig, der Bevölkerung eine langfristige Perspektive zu bieten, so der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay vor den Medien. «Es ist keine Option, das Tal zu verlassen.»
Der grosse See hat sich aus dem hinter dem Absturzmaterial aufgestauten Wasser der Lonza gebildet und die Häuser inzwischen überflutet.
Erst der Felssturz, dann die Überflutung: Auch von Häusern in Blatten, die am Mittwoch nach dem Gletscherabbruch noch standen, sind mittlerweile höchstens noch die Dächer sichtbar.
Die Luftaufnahmen zeigen am Donnerstag das ganze Ausmass der Zerstörung: Der allergrösste Teil des Dorfes Blatten liegt begraben unter Geröll und Schlamm oder ist überflutet.
Keystone/Jean-Christophe Bott
Das Zuhause einer Familie im Lötschental.
Wo vorher ein Dorf war, zeigen sich nun überall Bilder der Verwüstung.
Der Blick vom Berg ins Tal hinab – eine Schneise, die einer klaffenden Wunde gleicht.
Das Lötschental gilt als Wanderparadies und zieht auch im Winter viele Touristinnen und Touristen an. Nun wurde es von einer Katastrophe ereilt, die ein ganzes Dorf ausgelöscht hat.
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Das Wasser des Dorfbachs Gisentella und der Lonza staute sich bereits am Mittwochabend östlich des Absturzbereiches in Blatten.
Pomonoa-Medien, Bildschirmfoto Video
Und so kam es zur Katastrophe: Das seit Tagen auf den Birchgletscher stürzende Felsmaterial hatte die Eismassen nach unten geschoben. Am Mittwochnachmittag brach das aufgetürmte Material schliesslich ins Tal ab.
Nach dem Abbruch stieg eine Staubwolke aus dem Talgrund und wälzte sich bis über die Lauchernalp (Fotostandort) ins Lötschental.
Die Staubmassen füllten das hintere Lötschental über der Gemeinde Blatten auf. Hier zeigt sich der Blick nach Osten von Wiler in Richtung Langgletscher.
Nachdem sich der Staub gelichtet hatte, türmte sich meterhoch Absturzmaterial aus Schutt, Fels, Bäumen und Gletschereis westlich des Dorfes Blatten auf. Im Bild der Blick von Wiler in Richtung Südost.
So präsentierten sich nach dem Abbruch am Mittwoch die Schuttmassen am südwestlichen Dorfrand mit der Faflerstrasse und der Lonza in der Bildmitte.
Mehrere Millionen Kubikmeter Gestein: Die Menge an Geröll, die ins Tal stürzte, ist kaum vorstellbar. Mit dem Abbruchmaterial könnten 1200 Olympia-Schwimmbecken gefüllt werden.
Betroffenheit und Mitgefühl: Die Bundesräte Albert Rösti (rechts) und Martin Pfister während der Medienkonferenz am Mittwoch. Die Schweiz und das Wallis stünden hinter den Einwohnerinnen und Einwohnern Blattens.
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