1979 – Islamische Revolution und Bruch mit Israel
1979 wird der prowestliche Schah Mohammad Reza Pahlavi im Zuge der Islamischen Revolution gestürzt. Ajatollah Chomeini kehrt aus dem Exil zurück und ruft die Islamische Republik Iran aus. Die zuvor engen Beziehungen zu Israel enden – der neue Staat erkennt Israel nicht mehr an.
1982 – Gründung der Hisbollah unter iranischem Einfluss
1982 marschiert Israel in den Libanon ein. Dort wächst die von iranischen Revolutionsgarden gegründete Hisbollah von einer kleinen schiitischen Gruppe zu einer einflussreichen Miliz heran. Ziel: Israels Rückzug und Verbreitung der Islamischen Revolution. Israel sieht die Hisbollah bis heute als grösste Bedrohung an seiner Grenze.
1983 – Selbstmordanschläge vertreiben westliche Truppen
Die vom Iran unterstützte Hisbollah vertreibt mit Selbstmordattentaten westliche und israelische Streitkräfte aus dem Libanon. Im November rast ein mit Sprengstoff beladenes Auto in das israelische Militärhauptquartier. Zuvor wurde die Zentrale der US Marines zerstört (siehe Bild). Israel zieht sich später weitgehend aus dem Libanon zurück.
1992 und 1994 – Terroranschläge in Buenos Aires
1992 und 1994 erschüttern Selbstmordanschläge auf die israelische Botschaft und ein jüdisches Zentrum Buenos Aires. Dutzende Menschen sterben. Argentinien und Israel machen den Iran und die Hisbollah verantwortlich – beide bestreiten die Vorwürfe. Im Bild: Menschen zeigen zum 30. Jahrestag Fotos der Opfer des Anschlags auf das jüdische Zentrum.
Keystone/Irina Dambrauskas
2002 – Enthüllung des iranischen Atomprogramms
Ein Satellitenbild aus dem Januar zeigt den angeblichen Baufortschritt am Reaktor in Buschehr. Der Iran soll ein geheimes Urananreicherungsprogramm betreiben. Teheran bestreitet Atomwaffenpläne, Israel fordert Sanktionen. Israel selbst ist faktisch Atommacht, ohne den Atomwaffensperrvertrag (zur Verhinderung der Weiterverbreitung) zu unterzeichnen.
2006 – Krieg Israels gegen die Hisbollah im Libanon
Auf dem Bild zelebrieren Hisbollah-Milizen 2015 den 9. Jahrestag des Kriegs gegen Israel. In monatelangen Gefechten kämpft das israelische Militär im Jahr 2006 gegen die Hisbollah im Libanon. Es kann die schwer bewaffnete Miliz jedoch nicht besiegen und zieht die Truppen wieder ab.
2009 – Chameneis radikale Rhetorik gegen Israel
Der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, bezeichnet in einer Rede Israel als «gefährlichen und tödlichen Krebs». Chamenei ist seit dem Tod Chomeinis im Jahr 1989 das politische und religiöse Oberhaupt des Irans.
2010 – Cyberangriff durch den Stuxnet-Virus
«Stuxnet», ein mutmasslich von den USA und Israel
entwickelter Computervirus, wird 2010 für einen Angriff auf die Urananreicherungsanlage im iranischen Natans eingesetzt. Es ist der erste öffentlich bekannte Cyberangriff auf eine Industrieanlage.
Keystone/ Atomic Energy Organization of Iran via AP
2012 – Ermordung eines iranischen Atomwissenschaftlers
Der iranische Atomwissenschaftler Mostafa Ahmadi-Roschan wird 2012 in Teheran durch eine Bombe getötet. Ein Motorradfahrer hat sie an seinem Auto angebracht. Die Behörden machen Israel für den Anschlag verantwortlich.
Keystone/ Fars News Agency
2018 – Trumps Ausstieg aus Atomdeal, israelischer Jubel
Israels Premier Netanjahu begrüsst 2018 Donald Trumps Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen als «historischen Schritt». Im Mai meldet Israel Angriffe auf iranische Stellungen in Syrien, von denen aus Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert wurden – ein Gebiet, das Israel 1967 besetzte und 1981 annektierte, völkerrechtlich umstritten.
2020 – Tötung von Soleimani, iranischer Vergeltungsschlag
Israel begrüßt Anfang 2020 die gezielte Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff in Bagdad. Soleimani leitete die Al-Kuds-Brigaden, eine Sondereinheit der iranischen Revolutionsgarde. Der Iran reagiert mit Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak – etwa 100 US-Soldaten werden verletzt.
2021 – Anschlag auf Fachrisadeh, Iran beschuldigt Israel
Der Iran macht Israel für die Ermordung von Mohsen Fachrisadeh verantwortlich, der von westlichen Geheimdiensten als Drahtzieher eines geheimen iranischen Programms zur Entwicklung von Atomwaffen angesehen wurde. Die Regierung in Teheran hat derartige Ambitionen lange bestritten.
2022 – Biden und Lapid einigen sich auf «Jerusalem-Erklärung»
2022 unterzeichnen US-Präsident Biden und Israels Premier Lapid die «Jerusalem-Erklärung» gegen iranische Atomwaffen. Sie zeigen neue Geschlossenheit nach diplomatischen Differenzen. Biden erklärt sich zugleich bereit, notfalls Gewalt gegen den Iran als «letztes Mittel» einzusetzen.
2024 – Eskalation: Attentate, Vergeltung, Raketenhagel
Bei einem Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus sterben im April 2024 sieben IRGC-Offiziere. Der Iran reagiert mit über 300 Raketen und Drohnen – laut Israel zu 99 Prozent abgefangen. Nach der Tötung von Hamas-Chef Hanijeh und Hisbollah-Anführer Nasrallah durch Israel folgt weiterer Raketenbeschuss und ein Gegenschlag im Oktober.
2025 – Präventivschlag Israels und massive Gegenschläge
Netanjahu warnt seit Jahren vor dem iranischen Atomprogramm und droht mehrfach mit Angriffen. Am 13. Juni greift Israel iranische Atomanlagen und Militärstandorte an. 200 Kampfjets treffen über 100 Ziele; laut Teheran sterben neun Atomforscher. Der Iran startet über 100 Drohnen – viele werden noch vor dem israelischen Luftraum abgefangen.